Malaysia

Wie sieht Verfolgung in Malaysia aus?

Jeder ethnische Malaie gilt nach der malaysischen Verfassung als Muslim. Das bedeutet, dass jeder ethnische Malaie, der zum Christentum konvertiert, Gefahr läuft, gegen das Gesetz zu verstoßen und nach dem Scharia-Gesetz bestraft zu werden. Diese Konvertiten können auch einem unglaublichen Druck durch ihre Familien und die breitere Gemeinschaft ausgesetzt sein. 

Die politische Instabilität des Landes – seit 2018 gab es vier Premierminister - hat dazu geführt, dass mehr politische Parteien versuchen, konservative islamische Wähler anzusprechen. Eine konservative islamische politische Partei hat sowohl auf lokaler als auch auf nationaler Ebene zugelegt und ist nun die stärkste Partei, obwohl sie nicht in der Regierung ist. Parteiführer äußern sich regelmäßig radikal gegen religiöse und ethnische Minderheiten, darunter auch Christen. 

Sogar historische christliche Konfessionen oder gemeinnützige Organisationen werden von den Behörden überwacht, und jede Gruppe, die als offener gegenüber der Evangelisation gilt, läuft Gefahr, dass die Behörden eingreifen. 

Wer ist von Verfolgung am stärksten betroffen? 

Ethnische Malaien, die vom Islam konvertieren, sind am stärksten von Verfolgung bedroht. 

Lernen Sie einen malaysischen Kirchenleiter kennen

»Es gibt eine Lehrerin, die für den Rest ihres Lebens für gelähmt erklärt wurde, aber wir haben für sie gebetet und sie kann wieder gehen. Jetzt konzentriert sie sich darauf, auf das Wort Gottes zu hören. Sie hat bereits das Wunder und die Kraft Gottes erlebt, und jetzt möchte sie den Herrn noch besser kennen lernen. Dieses Radioprogramm hilft ihr dabei sehr.«

Ein malaysischer Kirchenleiter, der bei der Verteilung von Audio-Bibeln in einheimischen Sprachen geholfen hat 

Was hat sich im vergangenen Jahr verändert? 

Es gab immer wieder Fälle, in denen Christen den Wunsch hatten, ihre offizielle Religion vom Islam zu wechseln - und abgewiesen wurden. In dem Bemühen, den Aufstieg der stärker islamisch geprägten politischen Partei einzudämmen, beschloss die amtierende Regierung – von der sich viele Beobachter Reformen erhofften – stattdessen, weiter den Islam zu stärken und eine malaiisch/muslimisch geprägte Politik zu fördern. Die Diskriminierung und Ausgrenzung malaysischer Christen sind nach wie vor weit verbreitet und es gibt keine Anzeichen dafür, dass dies nachlässt. 

Wie hilft Open Doors den Christen in Malaysia?

Open Doors arbeitet mit lokalen kirchlichen Partnern in Malaysia zusammen, um verfolgte Christen mit Jüngerschaftsschulungen, Bibeln und christlichen Büchern sowie mit sozioökonomischer Hilfe zu unterstützen.