Wie sieht Verfolgung im Niger aus?
Der Militärputsch im vergangenen Jahr hat die wachsende Feindseligkeit, die viele Christen zu spüren bekommen, noch verstärkt.
Im Juli 2023 erklärte sich General Abdourahmane Tchiani, der Chef der Präsidentengarde, zum neuen Staatsoberhaupt Nigers, was Befürchtungen auslöste, dass dies das Land für weitere Angriffe islamischer Extremisten öffnen würde. Diese Befürchtungen sind umso größer, als die militanten Islamisten im Niger bereits an Einfluss gewonnen haben, was zu einer Zunahme von Angriffen auf christliche Einrichtungen wie Kirchen, Schulen und Gesundheitszentren geführt hat. In Gebieten, die von den Militanten kontrolliert werden, finden Gottesdienste und andere Veranstaltungen im Schatten möglicher Gewalt oder physischer Angriffe statt. Die Instabilität in der Sahelzone verstärkt diese Gefährdung noch zusätzlich.
Diejenigen, die den Islam verlassen, um Jesus nachzufolgen, stehen vor der zusätzlichen Herausforderung, dass sie von ihren eigenen Familien unter Druck gesetzt werden, ihren neuen Glauben aufzugeben.
Auch die Behörden üben Druck aus, und dieser könnte in naher Zukunft noch zunehmen. Das rechtliche Verfahren für die Registrierung einer Kirche ist mühsam und langwierig, und gelegentlich wurden Straßensperren eingesetzt, um Christen daran zu hindern, sich zu versammeln. Das hat erhebliche Auswirkungen auf ihr Gemeinschaftsgefühl. Christen können auch am Arbeitsplatz im öffentlichen Sektor diskriminiert werden; sie erhalten nur selten eine Stelle in der Kommunalverwaltung, und Beförderungen werden häufig verweigert.
Wer ist von Verfolgung am stärksten betroffen?
In den Gebieten außerhalb der großen Städte sind die Christen am stärksten von Verfolgung betroffen. Unter Ausnutzung der Pandemie konnten militante Islamisten ihren Einflussbereich ausweiten, wodurch mehr Christen unter Druck gerieten.
Lernen Sie Halima* kennen
»Ich bitte euch, für mich zu beten. Zurzeit lebe ich in einer christlichen Familie und bin gut versorgt. Ich bin in dieser christlichen Familie gut behütet. Aber ich bitte euch, für mich zu beten, dass mein Glaube nicht erkaltet und dass meine Mutter ihr Leben Christus übergibt.«
Halima (Name geändert), die von ihrer Mutter wegen ihres Glaubens verfolgt wurde
Was hat sich im vergangenen Jahr verändert?
Der Militärputsch des letzten Jahres markiert eine neue Zeit der Unsicherheit und Ungewissheit für den Niger und seine Christen. Es ist unklar, was das langfristig bedeuten wird, aber klar ist, dass die Christen im Niger traurig und entmutigt sind, zumal das Land noch vor nicht allzu langer Zeit als sicherer Hafen in einer sehr instabilen Region galt. Unter Experten wächst die Sorge, dass die Besetzung Nigers das gesamte Sicherheitsgefüge in der Region verändern könnte, das seit zehn Jahren besteht.
Vor dem Hintergrund des zunehmenden Extremismus im Land sind Christen und Kirchen zunehmend ins Visier geraten. Für viele Christen im Land war es eine weitere enorm schwierige Zeit, die die Herausforderungen widerspiegelt, mit denen Christen in ganz Subsahara-Afrika konfrontiert sind.
Wie hilft Open Doors den Christen im Niger?
Open Doors arbeitet mit Partnern in Niger zusammen, um verfolgte Christen durch Programme zur wirtschaftlichen Befähigung, Leiterschafts- und Jüngerschaftsschulung, Schulungen zum Umgang mit Verfolgung und seelsorgerlicher Betreuung von neuen Christen zu stärken.
Länderprofil herunterladenHerr Jesus, schenke dem Niger Frieden und Stabilität und bringe Gutes aus den Unruhen und dem Schmerz, die der Militärputsch im letzten Jahr verursacht hat. Hilf unserer Familie, inmitten der wachsenden Herausforderungen mutig, treu und voller Leidenschaft für Dich zu sein, und beschütze sie vor allem Bösen. Vereitle die Pläne derer, die Gewalt und Spaltung schüren wollen, und führe sie zu Dir. Heile unsere Schwestern und Brüder, die voller Schmerz sind, stille jede Not und hilf Deinen Kindern, in schwierigen Momenten den Blick auf Dich zu richten. Möge Dein Antlitz kraftvoll über Deinem Volk leuchten, ihm Kraft geben und andere zu Dir ziehen. Geist des lebendigen Gottes, sorge dafür, dass Du im Niger wirken kannst. Amen.