Wie sieht Verfolgung in Vietnam aus?
Für viele Christen in Vietnam kann der Glaube an Jesus intensive Feindseligkeit und sogar Gewalt mit sich bringen. Während historische christliche Gemeinschaften wie die römisch-katholischen Kirchen eine gewisse Freiheit genießen, sind sowohl nicht-traditionelle Protestanten als auch diejenigen, die von einheimischen Religionen konvertiert sind, wegen ihres Glaubens starkem Druck und Gewalt ausgesetzt, vor allem in den abgelegenen Gebieten in Zentral- und Nordvietnam. Die meisten Gläubigen gehören ethnischen Minderheiten wie den Hmong an und sind sozialer Ausgrenzung, Diskriminierung und Angriffen ausgesetzt. Ihre Häuser werden manchmal zerstört und sie sind gezwungen, ihre Dörfer zu verlassen. Treffen der Kirchen werden ständig überwacht und häufig gestürmt.
Im vergangenen Jahr hat der Druck auf die Christen durch ihre Familien und lokalen Gemeinschaften leicht abgenommen. Allerdings hat die Zahl der gewalttätigen Angriffe auf Christen und Kirchengebäude zugenommen, ebenso wie die Zahl der verhafteten Gemeindeleiter. Doch trotz des starken Drucks, Jesus den Rücken zu kehren, halten viele mit bemerkenswertem Mut an ihrem neu gefundenen Glauben fest.
Wer ist von Verfolgung am stärksten betroffen?
Konvertiten mit buddhistischem oder ethnisch-animistischem Hintergrund werden am stärksten verfolgt, nicht nur von den Behörden, sondern auch von ihren Familien, Freunden und Nachbarn.
Christen, die in so genannten »kommunistischen Dörfern« leben, sind ebenfalls gefährdet. Da die meisten von ihnen ethnischen Minderheiten wie den Hmong angehören, sind die kommunistischen Behörden ihnen gegenüber besonders misstrauisch. Ethnische Minderheiten leben vor allem in Teilen Zentral- und Nordwestvietnams.
Lernen Sie Sang* kennen
»Mein Vater war mein schlimmster Verfolger, aber er war auch mein größtes Wunder.«
Sang (Name geändert), der trotz des starken Drucks seines Vaters an seinem Glauben festhielt - und dessen Vater schliesslich zu Jesus fand!
Was hat sich im vergangenen Jahr verändert?
Die Veränderung der Platzierung Vietnams ist auf einen leichten Rückgang der Feindseligkeit im Privat-, Familien- und Gemeinschaftsleben zurückzuführen. Allerdings gab es einen geringfügigen Anstieg der gemeldeten Gewaltvorfälle. Auch die strengeren Vorschriften für die Online-Kommunikation schränken den Raum, den Christen haben, noch weiter ein. Im Großen und Ganzen stellt die Nachfolge Jesu in Vietnam viele Christen weiterhin vor große Herausforderungen.
Während der Regierungswechsel einige lang gehegte Annahmen über den Prozess der Suche nach neuen Führungspersönlichkeiten erschütterte, zeigte ein im März 2023 veröffentlichtes Weißbuch über Religionen und Religionspolitik, dass sich für Christen und andere religiöse Minderheiten in Zukunft wahrscheinlich wenig ändern wird, was die regressive Haltung der zuständigen Regierungsbehörde offenbart.
Wie hilft Open Doors den Christen in Vietnam?
Open Doors arbeitet mit lokalen Partnern zusammen, um verfolgte Christen in Vietnam durch Nothilfe und praktische Hilfe, Fürsprache, christliche Ressourcen, Leiterschafts- und Jüngerschaftsschulung sowie sozioökonomische Entwicklungsprojekte zu stärken.
Länderprofil herunterladenVater, wir danken Dir für unsere Familie in Vietnam und für die Art und Weise, in der Du in ihnen und durch sie wirkst. Bewahre sie in ihrem Glauben und hilf ihnen, wenn sie sich verschiedenen Herausforderungen gegenübersehen; mögen sie an Dir festhalten und nicht den Mut verlieren. Wir beten, dass Du all ihre Bedürfnisse erfüllst und all ihre Verletzungen heilst. Erweiche die Herzen der örtlichen Behörden, die Christen als eine Bedrohung für ihre Gemeinschaft ansehen, und schenke ihnen persönliche Begegnungen mit Gläubigen, die ihre Sichtweise und ihr Verhalten verändern. Ermutige unsere vietnamesischen Schwestern und Brüder heute und erfrische ihren Geist. Amen.