Extremistische Hindu-Gruppen haben Christen und Muslime beschuldigt, Rindfleisch zu essen und damit Kühe zu töten, die in der hinduistischen Religion heilige Tiere sind. Die Extremisten forderten die Bevölkerung daraufhin auf, für Selbstjustiz zu sorgen, notfalls mit Gewalt.
Die Reden fanden während einer 45-tägigen Hindu-Pilgerreise statt, die im Jänner begonnen hatte. Schätzungen zufolge nahmen mehr als 600 Millionen Menschen an den verschiedenen Veranstaltungen teil, von denen die meisten friedlich waren. Bei einer Veranstaltung, die als »religiöses Parlament« bezeichnet wurde, hielt ein Mann namens Aadesh Soni eine Rede, in der er Christen als »Kuhfresser« bezeichnete. Er sagte zudem: »Menschen, die Kühe töten, müssen schwer bestraft werden; wir sollten ihnen die Gliedmaßen brechen und alles Notwendige tun, um das Schlachten von Kühen zu stoppen.«
»Das Gesetz wird später seinen Lauf nehmen», fügte er hinzu, »aber zuerst werden wir die Dinge in die Hand nehmen und diejenigen bestrafen, die für das Schlachten der Kühe verantwortlich sind.«Bei derselben Veranstaltung rief der einflussreiche religiöse Hindu-Führer Shankaracharya Avimukteshwaranand 1000 Hindus dazu auf, »diejenigen zu töten, die unsere Mutterkuh töten«. Er fügte hinzu:
»Fordert nicht die Todesstrafe für die Kuhmörder. Tötet sie und vollstreckt die Todesstrafe selbst. Wartet nicht darauf, dass das Gesetz für euch handelt.«
Seit den Reden wurde eine WhatsApp-Gruppe für diejenigen eingerichtet, die handlungsbereit sind. In der Gruppe werden alle Details für die große Kundgebung, die am 1. März stattfinden soll, aufgeführt.
Christen im ganzen Land verurteilen diesen Aufruf zur Gewalt. Sie fordern die lokale Regierung auf, die genannten Dörfer zu schützen und dafür zu sorgen, dass keine Gewalttaten verübt werden. Seit einigen Tagen patrouilliert die Polizei vor Ort und versichert, dass es dort, wo die Versammlung geplant ist, Schutz für Christen geben wird.
Dieser neue Aufruf zur Gewalt sorgt für weitere große Spannungen innerhalb der christlichen Gemeinschaft, da die Christen in Chhattisgarh schon seit Längerem im Visier von Hindu-Extremisten stehen. Laut einem Bericht der Kommission für Religionsfreiheit der Evangelical Fellowship of India gab es im Jahr 2023 mehr als 132 koordinierte Angriffe auf diese Christen, wodurch mehr als 1000 von ihnen obdachlos wurden.
Das Beste, was wir für unsere Schwestern und Brüder in Indien tun können, ist, mit ihnen zu beten.
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