Zeugnis DR Kongo (DRK) | 20 September 2024

DR Kongo (DRK): Leben nach der Gewalt

 

 
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Drei christliche Familien, die vor der islamistischen Gewalt geflohen sind: Ein Vater, der im Flüchtlingslager den Zugang zu seinen jugendlichen Kindern verloren hat. Ein junger Mann, der sein Bestes tut, um sich um seinen traumatisierten Bruder und seine Schwester zu kümmern. Und eine Witwe, die auf die Hilfe anderer Vertriebener angewiesen ist, weil sie zu traumatisiert ist, um sich um ihre fünf kleinen Kinder zu kümmern.

Oicha, eine Stadt im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo (DRK), wurde in den letzten Jahren von Gewalt heimgesucht. Seit 2022 sind mehr als 2,6 Millionen Menschen in der Provinz Nord-Kivu vertrieben worden.

Jerome* ist einer von vielen Christen, die in einem Flüchtlingslager in Oicha leben. Diese Christen wurden vertrieben, weil ihre Dörfer von Kämpfern der militanten Rebellengruppe ADF (Allied Democratic Forces) angegriffen wurden.

»Ich bin geflohen, weil ADF meinen Sohn getötet hat«, sagt er. »Viele Zivilisten wurden getötet. Unsere Ernte wurde zerstört, mein Motorrad wurde verbrannt – wir hatten nichts mehr.« Jerome und seine Familie wussten, dass sie fliehen mussten, und so machten sie sich zu Fuß auf den Weg nach Oicha. Sie fanden Unterschlupf in dem Flüchtlingslager, in dem sie jetzt leben.

Eine immense Not

Selbst in der relativen Sicherheit des Vertriebenenlagers ist das Leben sehr hart. »Es gibt nicht genügend Unterstützung von der Regierung oder anderen Menschen oder NGOs, um ihnen zu helfen«, sagt Pastor Paluku*, ein Gemeindeleiter in Oicha. »Das Einzige, was die Kirchen zur Verfügung stellen können, sind Orte, an denen sie ihre Lager bauen können. Aber die Kirchen haben nicht genug Mittel, um sie zu ernähren oder um Dinge wie Schulunterricht anzubieten.«



Jerome hat die Verzweiflung unmittelbar erlebt. »Jetzt, wo wir vertrieben sind, ist die Lebensmittelversorgung unser größtes Problem, denn wir haben keinen Ort zum Anbauen«, sagt er. »Die Situation ist sehr schlecht. Wenn es so weitergeht ... ist es schwer zu überleben.«

Jerome hat auch gesehen, wie sich das Leben im Flüchtlingslager auf den Glauben der anderen Christen auswirkt. »Der Glaube ist geschwächt«, sagt er. »Die Leute denken nicht mehr daran, in die Kirche zu gehen. Es ist schwierig, unsere Kinder zu beaufsichtigen.« Das hat dazu geführt, dass Teenager schwanger werden, Marihuana rauchen und tagelang verschwinden.

Kampf ums Überleben

»Mein geistliches Leben hat sich seit dem Tod meiner Eltern sehr verändert«, erzählt Jonathan, ein junger Mann. Sein Vater, seine Mutter und die meisten seiner Geschwister wurden von Extremisten getötet. »Ich gehe nicht mehr in die Kirche. Der Hauptgrund dafür ist, dass ich dann keine Zeit finde, um das Geld zu verdienen, das wir für diesen Tag brauchen.« Jonathan muss Essen und Kleidung für sich und seine überlebenden Geschwister kaufen.

Sein 17-jähriger Bruder Kambale versteckte sich im Haus seiner Eltern und musste mitansehen, wie seine Familie ermordet wurde. »Es fällt meinem Bruder schwer, darüber zu sprechen. Selbst wenn ich ihn bitte, langsam zu sprechen, ist er immer noch sehr aufgewühlt. Er hat sich während des Angriffs versteckt, aber er hat alles gesehen.«

Auch Deborahs Ehemann wurde von ADF getötet. Die Mutter von fünf Kindern ist immer noch schwer traumatisiert. »Ich weine immer noch sehr viel«, sagt sie. »Ich habe nicht die Kraft, einer Arbeit nachzugehen oder mich um Essen zu kümmern. Ich bin auf Menschen angewiesen, die auf ihren Feldern arbeiten und mir etwas von ihren Lebensmitteln geben. Heute gibt mir jemand ein Bündel Maniokblätter zu essen, morgen gibt mir ein anderer eine halbe Flasche Palmöl. Das alles hilft mir, zu überleben.«

Unverarbeitetes Trauma

Es ist nicht nur die Armut, die die vertriebenen Christen im Osten der DRK belastet. Der tägliche Kampf um Nahrung hindert die Menschen daran, die Traumata, unter denen sie leiden, zu bewältigen.

Viele Vertriebene brauchen Hilfe, um die erlittenen Traumata zu verarbeiten. Open Doors hat die Vertriebenen in Oicha schon mehrfach mit Lebensmittelhilfe unterstützt. Wir beten und sprechen mit Überlebenden traumatischer Ereignisse. Aber es muss noch viel mehr getan werden, damit unsere Schwestern und Brüder neue Hoffnung fassen und sich Gottes Gnade zuwenden können.

* Namen geändert
 
Bitte beten Sie für die Christen in der DR Kongo!
  • Beten wir für diejenigen, die sich in den VFlüchtlingslagern befinden, damit sie inmitten dieser schwierigen Umstände nicht die Hoffnung und den Glauben an Gott verlieren.
  • Bitten wir Gott, seine Kinder mit Nahrung, Traumahilfe und allem, was sie brauchen, zu versorgen. 
  • Beten wir für die Führer des Landes, diejenigen, die für die Wiederherstellung des Friedens verantwortlich sind, damit Gott ihnen hilft und in ihnen wirkt. 
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