»Wir fühlen uns nie sicher, jeden Tag besteht die Gefahr, durch den Krieg verletzt zu werden, das ist mit das Schwierigste«, sagte einer der christlichen Männer, die in der Kirche des Heiligen Porphyrius in der Stadt Gaza Zuflucht gefunden haben. Er ist einer von 260 Christen, die seit dem Beginn des Krieges zwischen der Hamas und Israel am 7. Oktober 2023 im Gebäude dieser Kirche Zuflucht gesucht haben.
Was für die Christen in Gaza gilt, gilt natürlich auch für alle anderen Bürger, die dort leben. Derzeit können unsere Partner diese Christen nicht treffen, sie kommunizieren mit ihnen per E-Mail. Doch der Mangel an Sicherheit ist nicht das Einzige, was unsere Kontaktperson erwähnt. »Der Mangel an Lebensmitteln und Wasser, weil es diese nicht auf dem Markt gibt und die Preise hoch sind, wenn sie verfügbar sind, ist eine weitere tägliche Schwierigkeit, mit der die Christen in Gaza konfrontiert sind.«
Sie sind nun auf die Hilfe angewiesen, die sie von ihrem orthodoxen Patriarchen und verschiedenen Organisationen wie unseren Partnern erhalten, die häufig Geld schicken, um Lebensmittel, Wasser, Treibstoff und seit Kurzem auch Winterkleidung zu kaufen.
Von den 1070 Christen, die zu Beginn des Krieges in Gaza lebten, versuchen nur noch 600, dort zu überleben. Sie haben Zuflucht in der griechisch-orthodoxen Kirche oder in der katholischen Kirche gefunden. Hunderten von Christen gelang es, Gaza über die ägyptische Grenze zu verlassen, doch etwa 30 von ihnen starben, die meisten von ihnen infolge von Bombenangriffen oder Beschuss.
»Vor allem für ältere und kranke Menschen ist es eine Katastrophe, da diese Medikamente in der Region nicht erhältlich und schwer zu beschaffen sind.« Hinzu kommt die Verfügbarkeit von Strom. »Diese erfolgt nur wenige Stunden am Tag durch einen Generator, der zum Abpumpen von Wasser und zum Aufladen von Mobiltelefonen für einige Stunden genutzt wird.«
Außerhalb des Kirchengeländes ist die Lage katastrophal. »Die Situation ist extrem schwierig. Die Zerstörung ist überall in der Stadt weit verbreitet. Die Straßen und die Strom-, Wasser- und Kommunikationsnetze sind zerstört. Geschäfte, Einkaufszentren und Märkte sind fast vollständig zerstört. Die alten und historischen Häuser, die die Geschichte der Stadt erzählen, wurden zerstört.«
Die Christen, die in der griechisch-orthodoxen Kirche Zuflucht suchen, versuchen, ihre tägliche Routine so weit wie möglich aufrechtzuerhalten. Ihre Alltagsaktivitäten sind zum Erliegen gekommen, da sie nicht zur Arbeit oder zur Schule gehen können. »Nach dem ersten Kaffee gehen wir zum Morgengebet in die Kirche. Danach reinigen wir unsere Zimmer und Matratzen und frühstücken. Den Rest des Tages reden wir miteinander, verbringen Zeit miteinander und versuchen, die Nachrichten im Radio und in den sozialen Medien zu verfolgen, sofern wir Internet haben.«
Natürlich hilft ihr Glaube den Christen in Gaza dabei, durchzuhalten. Manchmal erlebensie den Schutz Gottes. Der Christ, der in der orthodoxen Kirche in Gaza Zuflucht gefunden hat, sagt: »Einer der Bibelverse, die mir helfen, ist: ‹Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.›«
»Ich persönlich habe seinen Schutz gesehen, als ich das Kirchengebäude verlassen habe, kurz bevor es von einer Bombe getroffen wurde.«
Wir dürfen die Bedeutung des Gebets für die Christen in Gaza nicht unterschätzen. »Wir beten immer noch für das Ende dieses Krieges, für die Rückkehr des Friedens in das Land und dafür, dass unsere Kinder, Verwandten und Freunde sicher und unversehrt bleiben. Bitte betet, dass Frieden in das Land einkehrt und das Blutvergießen aufhört. Betet bitte auch, dass die Stadt wiederhergestellt wird und wieder Leben einkehrt.«
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