Diese Frage ist eine Abwandlung der Frage, die Bruder Andrew, der Gründer von Open Doors, in seinem Bekanntenkreis zu stellen pflegte. Er war insbesondere dafür bekannt, Treffen mit Personen zu organisieren, die von der Welt als Terroristen und Feinde angesehen wurden. Er hätte sehr gerne Osama bin Laden, den Anführer von Al-Qaida, kennengelernt. Obwohl das nie möglich war, betete Andrew jeden Tag für ihn und forderte andere Menschen heraus, es ihm gleich zu tun, indem er ihnen die Frage stellte: »Haben Sie heute schon für Osama bin Laden gebetet?«. Eine schöne Umsetzung des Gebots von Jesus: »Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen« (Matthäus 5:44).
Die Partner von Open Doors, die über geheime Netzwerke in China mit Nordkoreanern arbeiten, haben viel Zeit im Gebet verbracht, um über diese Frage nachzudenken. Sie haben uns sechs Anregungen geschickt, wie wir heute für den Diktator Kim Jong-un beten können.
Kim Jong-un ist der dritte Führer Nordkoreas aus der Kim-Dynastie. Sein Vater, Kim Jong-il, regierte Nordkorea von 1994 bis 2011. Sein Grossvater, Kim Il-sung, der fast 60 Jahre lang regierte, gründete 1948 das moderne Nordkorea und führte einen Personenkult um die Kim-Familie ein.
Nordkorea ist dafür bekannt, dass es seit Jahrzehnten alle Religionen verfolgt. Überraschenderweise war die Region jedoch nicht immer feindselig gegenüber Christen. Vom 17. bis zum 18. Jahrhundert blühte das Christentum sogar regelrecht auf und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde das Land sogar als »Jerusalem des Ostens« bezeichnet.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Korea in zwei Teile geteilt: Der Norden wurde von der Sowjetunion und der Süden von den westlichen Alliierten besetzt. Dies führte schließlich zur Schaffung der Zwei-Nationen-Halbinsel, die bis heute fortbesteht: der kommunistische Norden, der von der Familie Kim angeführt wird, und der demokratische Süden, der mit einem Großteil des Westens verbündet ist.
Als Kim Il-sung 1948 die Kontrolle über Nordkorea übernahm, hatte er einen erstaunlichen Werdegang hinter sich. Seine Mutter war eine presbyterianische Diakonisse, weshalb Kim Il-sung eine christliche Schule besuchte. Doch als er an die Macht kam, begann er sofort mit der brutalen Verfolgung von Christen sowie jeder anderen Religion. Er führte das bis heute geltende Verbot ein, eine Gottheit über die Familie Kim zu stellen. In dieser Zeit wurden viele nordkoreanische Priester hingerichtet und Christen flohen in Scharen nach Südkorea.
Seitdem werden Christen in Nordkorea auf brutale Weise verfolgt. Das Ziel bleibt dasselbe: die Ausrottung jeder religiösen Bewegung, die die Macht der Familie Kim gefährden könnte, und die Unterdrückung der christlichen Präsenz in Nordkorea. Mit Ausnahme des Jahres 2022 belegt Nordkorea seit zwei Jahrzehnten den ersten Platz auf dem Weltverfolgungsindex von Open Doors – und das Ausmaß der Verfolgung steigt weiter an. Im Index 2023 war der Verfolgungswert Nordkoreas der höchste, den je ein Land erreicht hat.
Bruder Andrew sagte: «Unsere Gebete können an Orte gehen, an die wir nicht gehen können... es gibt keine Grenzen, keine Gefängnismauern, keine Türen, die uns verschlossen bleiben, wenn wir beten.» Wenn wir als Christen das wirklich glauben, was bleibt uns dann anderes übrig, als niederzuknien und für Kim Jong-un und Nordkorea zu beten?
Stellen Sie sich an die Seite der nordkoreanischen Kirche in diesem radikalen Akt?
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