Nachrichten Indien | 01 Dezember 2023

Indien: Bibeln verteilen ist keine Straftat

 

 
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Zwei indische Christen wurden gegen Kaution freigelassen, nachdem das Oberste Gericht von Uttar Pradesh entschieden hatte, dass das Verteilen von Bibeln nicht gegen das Anti-Bekehrungsgesetz des Bundesstaates verstößt.

In Indien gibt es immer noch Wunder! Entgegen allen Erwartungen wurden Pastor Jose Papachen und seine Frau Sheeja am 6. September gegen Kaution freigelassen. Sie waren beschuldigt worden, Bibeln an benachteiligte Menschen zu verteilen, um sie zum Christentum zu bekehren, und waren im Jänner aufgrund einer Anzeige bei der Polizei festgenommen worden. Das Oberste Gericht des nordindischen Bundesstaates Uttar Pradesh sprach die beiden Christen jedoch von jeglicher Schuld frei.

Unzulässige Anschuldigungen

Das Gericht erklärte:

»Gutes zu lehren, biblische Bücher zu verteilen, Kinder zum Lernen zu ermutigen und die Dorfbewohner zu bitten, sich nicht zu streiten und keinen Alkohol zu trinken, ist kein Anreiz [zur Bekehrung].«

Im März war Jose und Sheeja die Freilassung gegen Kaution verweigert worden. In der Berufung entschied das Gericht jedoch, dass das Ehepaar nicht länger inhaftiert werden sollte. Der Richter betonte außerdem, dass der Kläger nicht die geschädigte Person sei. Denn das Anti-Bekehrungsgesetz von Uttar Pradesh verbietet zwar jeden Versuch, jemanden zu zwingen, zu einer anderen Religion als dem Hinduismus zu konvertieren. Es legt jedoch fest, dass nur die Person, die zur Konversion gezwungen wurde, oder ein Familienmitglied eine Anzeige bei der Polizei erstatten kann. Das zeigt, dass selbst die ungerechtesten Gesetze die Verkündigung des Evangeliums nicht aufhalten können.

Hinter den Klagen stehen Extremisten

In Wirklichkeit zeigen neuere Untersuchungen von 101 Anzeigen, die in Uttar Pradesh eingereicht wurden, dass hinter der Mehrheit von ihnen «hindu-nationalistische Organisationen stehen, die das Gesetz nutzen, um Christen zu schikanieren», so ein Bericht von Article14, einer indischen Website für Menschenrechte und Religionsfreiheit. Diese Beschwerden haben »keinen rechtlichen Wert und hätten von der Polizei nicht registriert werden dürfen«, so die Analysten.

Glücklicherweise sind die Verurteilungsraten im Allgemeinen niedrig, sagt ein Advocacy-Experte von Open Doors International. Seiner Meinung nach »liegt das an der unklaren Definition dessen, was (laut Anti-Bekehrungsgesetz) ›Nötigung‹ oder ›betrügerische Mittel‹ sind.« Begriffe, die von Extremisten verwendet werden, um Christen zu verleumden, die angeblich Gewalt oder List anwenden, um Hindus zu bekehren. »Der Fall verfällt dann, wenn er vor Gericht kommt und der Staatsanwalt nicht in der Lage ist, die Anschuldigungen mit Beweisen zu untermauern«, so unser Experte.


Bild: Versammlung von Christen, die in Delhi gegen Verfolgung demonstrieren.

 
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