Im Juli wurden in Indien zwei besonders schockierende Videos veröffentlicht, die im Sommer Angst und Spannungen im nordöstlichen Bundesstaat Manipur aufrechterhielten. Am 15. Juli wurde Lucy Marem (57), eine Christin vom Stamm der Naga, in Imphal im Osten von Manipur von Hindu-Extremisten erschossen.
Von ihrer brutalen Ermordung wurde ein Video aufgenommen, das dann in den sozialen Netzwerken kursierte. Marem, die an einer psychischen Störung litt, war aus ihrem Haus verschwunden. Später wurde ihre Leiche auf der Straße gefunden, fast unkenntlich, da sie mit mehreren Schüssen in den Kopf getötet worden war.
Priya Sharma, lokale Partnerin von Open Doors, kommentiert: »Der brutale Mord an den christlichen Naga-Frauen zeigt das barbarische Verhalten der Meitei-Extremisten. Selbst Unschuldige fallen ihrer Grausamkeit zum Opfer.« Sie schließt:
»Es ist entsetzlich, eine solche Brutalität gegen Christen zu sehen, und unsere Herzen weinen für die Opfer und ihre Familien.«
Einheimischen Christen zufolge wurden viele weitere Christinnen getötet oder vergewaltigt.
Am 19. Juli machten weitere schockierende Bilder im ganzen Land die Runde. Es handelt sich um ein Video, das zwei christliche Kuki-Zo-Mädchen zeigt, die während der Gewalt im Mai von Meitei-Männern nackt zur Schau gestellt und vergewaltigt worden waren.
124 Menschen wurden bereits brutal ermordet, weitere 50.000 wurden vertrieben und viele haben ihre Häuser und ihr Eigentum in dem Bundesstaat verloren. Das Video erregte jedoch landesweit den Zorn der Öffentlichkeit.
Als Reaktion darauf wurden überall in Indien von christlichen Gemeinden und verschiedenen Organisationen Demonstrationen und Massenversammlungen organisiert. Dies geschah, um der Gewalt sofort ein Ende zu setzen und den Frieden in Manipur wiederherzustellen. Die Opposition übte erheblichen Druck auf die Zentralregierung aus, die Gewalt in diesem Bundesstaat nicht hinzunehmen und zu debattieren.
Das Video von Frauen aus Manipur, die nackt vorgeführt werden, ist nur ein kleiner Einblick in die Gewalt, die in diesem Bundesstaat herrscht. Eine Situation, die sich auf andere Bundesstaaten im Nordosten des Landes ausbreitet. Anjali Lhing*, eine Partnerin von Open Doors, sagt: »Wir haben Angst und sind unsicher, was die kommenden Monate für uns Christen bringen werden. Wir fürchten Zusammenstöße, Gewalt, Angriffe, Versammlungen und Morde in naher Zukunft.«
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