Pastor Victor Bet-Tamraz und seine Frau Shamiram wurden informiert, dass ihre letzte Berufung gegen ihr hartes Strafurteil gescheitert ist. Sie sahen keinen anderen Ausweg, als den Iran zu verlassen.
Die Familie Bet-Tamraz wird seit Jahren von den iranischen Behörden schikaniert. Grund dieser Verfolgung? Sie haben Muslimen das Evangelium verkündet und Hauskirchenversammlung abgehalten, was im Iran streng verboten ist. Ihre Tochter Dabrina, die heute in der Schweiz lebt, sagt: «Seit die Behörden 2009 unsere Kirche in Teheran schlossen, wurde mein Vater wiederholt verhört und in seiner Handlungsfreiheit stark eingeschränkt.»
Es ist über drei Jahre her, seit Victor Bet-Tamraz zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt wurde und seine Frau Shamiram vor über zweieinhalb Jahren zu fünf Jahren. «Dieser Gerichtsfall ist eine moralische Folter für meine Eltern», beklagt Dabrina. Nach der Urteilsverkündigung hatte das Ehepaar Berufung eingelegt und wurde danach vom Gericht zu mehreren Anhörungen vorgeladen, die aus verschiedenen Gründen immer wieder vertagt wurden. Das so geschaffene Klima des Wartens während dieser ganzen Zeit war sehr bedrückend.
Ihre letzte Berufungsverhandlung, die am 1. Juni geplant war, wurde vom Gericht ohne Erklärung abgesagt. Sieben lange Wochen der Ungewissheit vergingen, bis Victor am 19. Juli von seinem Anwalt hörte. Er teilte ihm telefonisch mit, dass das Gericht ihre Berufung abgelehnt habe und dass keine weitere Anhörung stattfinden werde. Am 11. August erhielt Shamiram eine offizielle Vorladung, innerhalb von fünf Tagen im Evin-Gefängnis vorstellig zu werden, um ihre Haft anzutreten.
Schweren Herzens beschloss das Ehepaar, den Iran zu verlassen und ihren Rechtsstreit vom Ausland aus fortzusetzen. Am vergangenen Samstag, einige Stunden bevor Shamiram ihre Haftstrafe hätte antreten sollen, flohen sie aus dem Iran. Dabrina will zwar nicht offenlegen, wo sie sich befinden, bestätigte aber, dass ihre Eltern «in Sicherheit und wohlauf» seien. Sie fügte an, dass sie entschlossen seien, in den Iran zurückzukehren, wenn die ungerechten Gefängnisstrafen gegen sie aufgehoben würden. «Wir beten für Gerechtigkeit sowohl für meine Eltern als auch für alle Gläubigen, die in den Gefängnissen leiden.»
Zurück bleibt ihr Sohn Ramiel Bet-Tamraz, Mitglied einer Hausgemeinde, der wegen «Propaganda gegen das System» zu vier Monaten Gefängnis verurteilt und am vergangenen 27. Februar vorzeitig freigelassen worden war.
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