Das persische Neujahrsfest ist ein uraltes Fest, das seit über 3000 Jahren im Iran gefeiert wird. Nouruz symbolisiert die Wiedergeburt der Natur. Die Familien kommen gewöhnlich zusammen, um köstliche Mahlzeiten zu genießen, Geschenke auszutauschen und den «Haft-Sin»-Tisch zu decken, geschmückt mit sieben symbolischen Gegenständen, von denen jeder ein Stück Hoffnung oder einen Traum für das kommende Jahr darstellt.
Für die Iraner sind die Straßen in diesem Jahr statt belebter Märkte und der Aufregung über einen Neuanfang ungewöhnlich still. Aufgrund der grassierenden Inflation, des Währungsverfalls und der extremen Armut können sich viele Familien die einfachsten Traditionen von Nouruz nicht leisten. Die traditionellen Lebensmittel des Festes sind für viele unbezahlbar.
Die iranischen Christen leiden zusammen mit ihren Landsleuten unter demselben finanziellen Druck, aber mit einer zusätzlichen Last: Ablehnung und Verfolgung.
Viele Christen, insbesondere diejenigen, die vom Islam zum Christentum konvertiert sind, werden von den Nouruz-Feierlichkeiten ihrer eigenen Familien ausgeschlossen.
»Meine Familie lädt mich immer noch zu Nouruz ein«, erzählt eine Christin Mitte dreißig, »aber ich habe das Gefühl, dass ich nicht wirklich willkommen bin. Sie erinnern mich auf Schritt und Tritt daran, dass ich anders bin, dass ich unsere Traditionen verraten habe. Mit ihnen an einem Tisch zu sitzen, fühlt sich für mich einsamer an, als ganz allein zu sein.«
»Dieses Jahr sollte ich mit meinem Bruder feiern«, erklärt ein iranischer Christ, »aber er wurde verhaftet. Wir wissen nicht, was ihm bevorsteht. Wie können wir feiern, wenn ein geliebter Mensch verschwunden ist?«
Unterdessen sind christliche Flüchtlinge aus dem Iran, die vor Verfolgung geflohen sind, mit einer anderen Art von Kummer konfrontiert. Obwohl sie physisch in Sicherheit sind, leiden sie unter starkem Heimweh, da sie wissen, dass ihre Familie und ihr Heimatland ohne sie feiern.
»Ich würde alles dafür geben, wieder mit meiner Mutter am Haft-Sin-Tisch zu sitzen«, sagt ein iranischer Christ im Exil. »Auch wenn sie meinen Glauben nicht akzeptiert, bleibt sie meine Mutter. Heute erinnert mich Nouruz an das, was ich verloren habe.«
Trotz aller Schwierigkeiten bleibt die Untergrundkirche im Iran ein Hoffnungsträger. Gott stärkt sein Volk nicht nur, damit es sich gegenseitig unterstützt, sondern auch, damit es den Bedürftigen die Hand reicht. Viele Hauskirchen betrachten Nouruz als eine Gelegenheit zum Dienen, indem sie Lebensmittelpakete für Familien in Not und kleine Geschenke für Kinder zusammenstellen, die sonst leer ausgehen würden.
»Die Not ist riesig«, gesteht ein iranischer Christ, der an diesen Bemühungen beteiligt ist. »Dennoch weigern wir uns, uns von der Angst aufhalten zu lassen. Wir wollen, dass die Menschen wissen, dass Jesus sie sieht, sie liebt und sie nicht vergessen hat, auch nicht in diesen schwierigen Zeiten.«
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