Im November 2020 hatte ein Gericht Homayoun und Sara zu zwei bzw. elf Jahren Haft verurteilt, weil sie einer Hauskirche angehört und diese geleitet hatten. In einem Berufungsverfahren einen Monat später war Saras Strafe auf acht Jahre herabgesetzt worden.
Das Ehepaar bestreitet, etwas getan zu haben, was die nationale Sicherheit beeinträchtigen oder bedrohen könnte. Eine Anschuldigung, die das Regime häufig verwendet, um religiöse Minderheiten ins Visier zu nehmen. Ihr Anwalt erinnerte das Gericht daran, dass Homayoun, selbst wenn er es gewollt hätte, aufgrund seiner Krankheit nicht in der Lage war, sich an solchen Aktionen zu beteiligen. Die Ankündigung der Wiederaufnahme ihres Verfahrens fällt mit einem Bericht und einer Kampagne zusammen, die von NGOs zur Verteidigung der Religionsfreiheit durchgeführt wurden.
Vier persischsprachige Kirchen sind im Iran noch zugelassen. Sie werden jedoch streng überwacht und dürfen weder Besucher noch neue Mitglieder aufnehmen. Konvertierte Christen sind daher gezwungen, sich in ihren Häusern zu versammeln, was die iranische Regierung als feindlichen Akt »gegen die nationale Sicherheit« betrachtet. Zu den Sanktionen gehören Schikanen, Polizeirazzien, Verhaftungen, Geld- und Gefängnisstrafen.
Der UN-Sonderberichterstatter für Menschenrechte im Iran erklärte letzten Monat, dass die Handlungen des Iran gegen den Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte verstoßen, den das Land unterzeichnet hat.
Bei der Vorstellung des gemeinsamen Jahresberichts von Open Doors über die Lage der Christen im Iran betonte er:
»Jeder Mensch hat das Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit, und jeder Mensch hat das Recht, ohne Zwang eine Religion zu haben oder eine andere Religion seiner Wahl anzunehmen.«
Er fügte hinzu: »Es darf keine Einmischung geben. Es ist sehr wichtig, dass alle Staaten das anerkennen, auch der Iran.« Open Doors und fünf weitere Organisationen, die sich für die Religionsfreiheit einsetzen, führen gemeinsam eine Kampagne durch. Sie fordern die iranischen Behörden unter anderem auf, die Frage zu beantworten, wo sich persischsprachige Christen versammeln und ihren Gottesdienst frei ausüben können.
Quelle: Article 18
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