Zahra und Anis dienten Gott gemeinsam. »Ich sprach mit den Mädchen und Frauen, während er sich um die Männer kümmerte. Es war eine ertragreiche Zeit, und Gott wirkte durch uns! Als die Extremisten jedoch die Kontrolle über unsere Stadt übernahmen, erhielt Anis Drohungen: ›Ungläubiger... wir werden dich töten‹«.
Solche Drohungen waren Zahra oder ihren Partnern im Dienst nicht fremd – schließlich leben und praktizieren sie ihren Glauben im Jemen, einem der gefährlichsten Länder der Welt für Christen.
Doch dieses Mal hatte Anis ein schlechtes Gefühl. Eine Woche später ermordeten Extremisten Anis am Mittag vor den Augen seiner Kinder.
»Ich war schockiert. Ich konnte es nicht glauben«, erinnert sich Zahra. »Es war eine sehr schwierige Zeit für mich. Die Nachrichten, die er mir eine Woche zuvor gezeigt hatte, verfolgten mich. [...] Was, wenn ich die Nächste wäre? Ich brauchte Gott mehr denn je.«
Seinen Glauben im Jemen zu leben, ist eine einschüchternde Erfahrung, besonders für eine Frau. Und doch hat Gott in einem Land, in dem Frauen als unbedeutend gelten, Zahra als seine Botin auserwählt, um inmitten der Dunkelheit den Menschen um sie herum Licht zu bringen – insbesondere den Frauen.
Als Zahra aufwuchs, musste sie lernen, einen Spagat zu machen: zwischen ihrem persönlichen Glauben an Jesus und der gesellschaftlichen Konformität. Im Jemen ist der Islam untrennbar mit der Kultur verbunden. Zu Hause wurden ihr die Lehren der Bibel vermittelt, denn ihr Vater widmete sich jeden Tag nach der Schule der Aufgabe, die gute Botschaft Jesu mit seinen Kindern zu teilen. In der Schule wurde sie jedoch dazu gezwungen, am Koranstudium teilzunehmen.
Während Zarahs Schulzeit gab es nur wenige christliche Materialien. Die Familie bekam christliche Bücher von Missionaren im Land geschmuggelt. Und zusammen mit ihren Geschwistern sahen sie sich christliche Sendungen im Fernsehen an. »Das war damals für mich die Hauptquelle, um mehr über Jesus zu erfahren und zu sehen, wie andere Menschen auf der Welt ihn anbeten.«
Zahra fühlte sich von Gott berufen: Sie wollte anderen von Jesus erzählen!
An der Universität begnügte sie sich in den ersten Monaten damit, zu beobachten. »Dann habe ich mit den jungen Frauen, die mit mir in der Vorlesung waren, Gespräche über den Glauben begonnen. Wenn ich merkte, dass sie zurückhaltend waren, hörte ich auf. Aber einige waren interessiert und wollten mehr wissen!«
Heute leitet Zahra einen Frauendienst im Jemen. »Ich glaube, dass Gott mich hierhin gebracht hat, um eine Wendung in das Leben dieser Frauen zu bringen«, sagt sie. »Um ihnen Hoffnung zu geben und das wahre Licht Jesu inmitten der schrecklichen Situation, in der wir alle leben, widerzuspiegeln.«
Zahra weiß, dass sie von der Geheimpolizei verfolgt wird. »Wir leben unter Wölfen, das wissen wir sehr gut«, erklärt sie. Doch das hält sie nicht von ihrem Dienst ab. »Ich kenne die Prüfungen, die mit dieser Entscheidung einhergehen. Jesus hat meinen Schmerz, mein Leid und meine Schuld auf sich genommen. Er hat sein Kreuz getragen, und nun ist es an mir, das Kreuz zu tragen und diesen Weg weiterzugehen.«
* Namen geändert
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