»Die Gläubigen in Katar sind weit von Freiheit entfernt. Wenn ein Katarer Christ werden will, riskiert er oft alles, denn die Abkehr vom Islam ist illegal«, erklärt Gabr*, ein Gemeindeleiter in Katar. »Wir brauchen Gebet, in erster Linie für die Menschen in diesem Land«, ergänzt er und erläutert, dass finanzieller Wohlstand die Menschen aus privilegierten Familien, die nahe an der Macht sind, oft davon abhält, Gott zu suchen. Doch Gott tut auch hier Wunder. »Ich kann bezeugen, dass Gott uns im Traum besucht, ohne dass Missionare unser Land betreten. Gott tut das, weil die Menschen große Angst haben, offen über das Evangelium zu sprechen.«
Die Christen, die in Katar leben, machen etwa 10 % der Bevölkerung aus. Bei diesen rund 300.000 Menschen handelt es sich um Arbeitsmigranten, vor allem aus Asien, um Menschen aus dem Westen und einige wenige Einheimische. Letztere werden von der Polizei streng überwacht und dürfen nach den Gesetzen ihres Landes keine religiösen Versammlungen abhalten. Sie werden von ihren Familien verstoßen, die alle Verbindungen zu ihnen abbrechen und Druck ausüben – manchmal unter Anwendung körperlicher Gewalt – damit sie ihren Glauben an Jesus aufgeben.
»Ein Großereignis wie die Fußballweltmeisterschaft rückt das Land in den Fokus«, sagt Daniel*, der die Arbeit von Open Doors auf der Arabischen Halbinsel koordiniert. »Es herrscht eine Spannung zwischen der Strenge der katarischen Kultur und der Weltkultur. Ich bete dafür, dass die Besucher, die zu dieser Veranstaltung kommen, einen positiven Einfluss auf unser Land haben werden. Wir hoffen, dass es nachhaltige Veränderungen geben wird. Wir haben zum Beispiel positive Veränderungen im Bereich der sozialen Gerechtigkeit gesehen«, erklärt Daniel.
Als Christen in Österreich sind wir aufgerufen, für Länder zu beten, in denen Christen wegen ihres Glaubens Gewalt erleiden oder unter Druck gesetzt werden. Der Sonntag der verfolgten Kirche ist eine besondere Einladung dazu, doch unser Gebet ist weiterhin gefragt. Dieses Jahr waren Afghanistan, Kolumbien und Katar im Fokus.
Einfach nur zu beten, mag angesichts der Situation vielleicht wie eine schwache Antwort erscheinen. Aber es ist oft das Erste, worum Christen uns bitten, wenn wir die Möglichkeit haben, sie zu treffen. Sie sagen: »Der Grund, warum ich immer noch Christ bin, warum ich meinen Angreifern vergeben konnte und im Gefängnis nicht aufgegeben habe, ist, weil ich wusste, dass Menschen wie ihr für mich beten.«
Tragen wir also gemeinsam diese Anliegen weiter und beten wir für unsere Geschwister. Und wenn Sie sich ein Spiel der Weltmeisterschaft ansehen, nutzen Sie die Gelegenheit, um für die heimlichen Christen in Katar zu beten!
* Name geändert
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