Nachrichten Mosambik | 03 April 2022

Lorena aus Mosambik: «Weil Gott mich nicht verlassen hat»

Lorena stammt ursprünglich aus einem Fischerdorf im Norden Mosambiks. Sie ist nur eine von Tausenden, die durch den Aufstand im Norden vertrieben und verwitwet wurden. Wie so viele andere muss sie für sich und ihre Familie aus dem Nichts ein halbwegs gutes Leben aufbauen.

 

 
Show: true / Country: Mosambik / Mosambik

Lorena (im Bild) stammt ursprünglich aus einem Fischerdorf im Norden Mosambiks. Sie ist nur eine von Tausenden, die durch den Aufstand im Norden vertrieben und verwitwet wurden. Wie so viele andere muss sie für sich und ihre Familie aus dem Nichts ein halbwegs gutes Leben aufbauen.

Anfang 2021 griffen mutmassliche Dschihadisten, die lokal als Al-Shabaab* bekannt sind, das Dorf von Lorena an. Die Männer waren zum Fischen unterwegs, während die Frauen und Kinder im Dorf ihrer Arbeit nachgingen. «Wir hörten, dass sie kamen. Also flohen wir auf unsere Felder. Aber unsere Männer wurden gefangen genommen, als sie vom Fischen an Land kamen.»

Die Angreifer brachten die Männer ins Dorf und fanden die Frauen und Kinder. Sie metzelten die Männer nieder und zwangen die Frauen und Kinder, den brutalen Mord an ihren Ehemännern, Vätern und Brüdern mitanzusehen. Diese extreme Gewalt hat Lorena seelisch verwundet und ihr die Last auferlegt, viele Menschen allein zu ernähren.

Selbst nach vielen Monaten bringt die Erinnerung an den Angriff Lorena zu Tränen. Doch ihr Glaube an Gott ist ungebrochen. «Ich vertraue allein auf Gott und Jesus Christus. Denn er hat mich nicht verlassen.»

Lorena beschloss, mit ihrer Familie weiter nach Süden zu einer Cousine zu reisen. Die Wanderung durch den Wald war anstrengend, und sie hatten viele Tage lang nichts zu essen. «Ich war völlig ­erschöpft, aber meine Kinder brauchten mich.»

Nachdem Lorena seit mehreren Tagen bei ihrer Cousine war, begann diese, Lorena die Schuld am Tod ihres Mannes zu geben – eine Realität, in der sich so viele andere wiederfinden, sobald ihre Familienmitglieder realisieren, dass sie gekommen sind, um zu bleiben, und von ihnen ­ab­hängig sind.

Lorena hatte etwas Geld gespart und eine Wohnung zur Miete gefunden. «Hier habe ich Ruhe, weil ich schlafen kann. Nicht wie da, wo ich herkomme, wo ich immer Schüsse hörte...»

Trotz allem bleibt sie in Christus verwurzelt. «Ich lese in der Bibel und am Sonntag gehe ich in die Kirche. Ich bete weiter zu Gott, dass er mir, meinen Kindern und meinen Schwestern Kraft gibt und wir weiter vorankommen.»

Lorena und viele andere Christen im Norden Mosambiks brauchen weiterhin unsere Hilfe, insbesondere emotionale Unterstützung, um das Trauma und die zunehmende Verfolgung zu überwinden.

* Die Terrorgruppe hat keine Verbindung zu Al-Shabaab in Somalia und hat sich 2019 zum Islamischen Staat bekannt.

Magazin April 2022 – Auszug


 

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