Susanna ist überzeugt: Gott ist mit ihr in ihrem Kampf für Gerechtigkeit und Wahrheit. Am 9. Juni, drei Tage nach Beginn des Prozesses gegen die Verantwortlichen für die Entführung ihres Mannes, sagte Susanna gegenüber Open Doors, wie sehr Gott ihr beisteht.
»Ich wurde ermutigt«, erzählt uns Susanna nach der Anhörung des ersten Zeugen der Verteidigung. »Er hat sich sehr gut geschlagen und wir hatten den Eindruck, dass der Richter ziemlich fair war«, fährt sie fort. Und sie fügt hinzu: »Wenn Raymond am Leben ist, soll er freigelassen werden. Wenn er es nicht ist, wollen wir wissen, wo seine Leiche ist. Wir wollen, dass die Täter festgenommen und strafrechtlich verfolgt werden.« Sie erinnerte an die mutmaßliche Verantwortung des Staates und der Polizei für die Entführung ihres Mannes vor sechs Jahren:
»Wir werden keine absolute Gerechtigkeit erhalten, aber eine gewisse Form von Gerechtigkeit und den Frieden, zu wissen, dass dieser Prozess jeden Polizeibeamten davon abhalten kann, so etwas zu tun.«
Susanna gibt nicht auf, sondern stellt fest, dass Gott ihr bereits in vielerlei Hinsicht geholfen hat. Unter anderem hat er ihr die drei Anwälte geschickt, die für ihre Familie kämpfen. Sie sieht darin eine Antwort Gottes auf ihre Gebete: »Wir haben hervorragende Anwälte, die Gott sei Dank unentgeltlich arbeiten. Es sind erstklassige Anwälte, die in unserem Land sehr berühmt sind. Gott war so gut«, freut sie sich.
Susanna gibt zu, dass sie unter enormem Stress und Druck steht. Gleichzeitig sagt sie aber auch, dass sie Frieden hat, weil sie weiß, dass Gott mit ihr ist. Diese mutige Frau und Mutter ist entschlossen, Gerechtigkeit zu erlangen: »Es gibt Leute, viele Christen, die nicht wollen, dass wir weitermachen«, sagt Susanna. »Sie sagen: ›Versucht vielleicht eine Lösung zu finden, trefft den Premierminister oder jemanden, der eine gewisse Macht hat und verhandeln und die Sache gütlich regeln kann.‹« Susanna ist jedoch nicht dieser Meinung und spricht aus Erfahrung: »Wir haben versucht, den Generalstaatsanwalt zu kontaktieren. Er will über nichts reden.« Sie erklärt:
»Wir hatten keine andere Wahl, als den Rechtsweg zu beschreiten.«
Susanna erinnert sich an den Tag, an dem sie beschloss, Anklage zu erheben. Wochenlang hatte sie Gott gebeten, ihr zu zeigen, was sie tun solle. Sie erzählt: »Ich las im Buch der Richter die Geschichte von Gideon und war mir sicher, dass Gott mit uns ist, auch wenn wir klein und unbedeutend sind. Und wie Gideon, der um ein Zeichen anhand der Wolle bat, bat auch ich um ein Zeichen. Ich dachte an Jesaja 40,31: ›Die aber auf den HERRN vertrauen, empfangen neue Kraft, wie Adlern wachsen ihnen Flügel. Sie laufen und werden nicht müde, sie gehen und werden nicht matt.‹«
An diesem Tag, kurz bevor Susanna eine Entscheidung treffen und den Anwälten ein Schreiben übergeben musste, sah sie ... einen Adler! Ihr wurde klar, dass Gott mit ihr sein würde, wenn sie vor Gericht aussagen würde. »An diesem Tag sah ich einen Adler, der über mir flog«, erzählt sie. »Ich war so glücklich, dass ich vor Freude auf meinem Balkon herumsprang und sagte: ›Gott, du hast mir ein Zeichen gegeben!‹«
In vielerlei Hinsicht erlebt Susanna, wie Gott ihr wieder Kraft gibt, während sie den Prozess fortsetzt:
»Auch wenn es sehr anstrengend ist, spüre ich seine Kraft. Zu wissen, dass Gott mit uns ist, lässt mich weitermachen.«
Susanna verdeutlicht die Bedeutung ihres Kampfes: »Es geht nicht nur um mich oder meine Familie, sondern auch um das Land und das Rechtssystem. Ich weiß noch, dass ich mich gefragt habe, ob ich schweigen soll. Aber etwas in meinem Kopf oder in meinem Herzen sagte mir: ›Sie haben ihn heimlich entführt, aber ich muss es der ganzen Welt mitteilen.‹ Letztendlich geht es darum, darauf zu hören, was Gott von dir will. Und er wird sich um alles kümmern.«
Das Urteil im Prozess gegen die Verantwortlichen für die Entführung wird in etwas weniger als einem Jahr, am 6. Juni 2024, gefällt werden.
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