Am 20. Oktober wurde Pater Marcelo Perez in der Stadt San Cristóbal de las Casas im Bundesstaat Chiapas von zwei Unbekannten erschossen. Der katholische Priester war als Verfechter der Menschenrechte und des Friedens bekannt. Sein Tod ist für die Christen des Landes eine schmerzhafte Erinnerung daran, wie gefährlich es sein kann, Jesus zu folgen, der sagte: »Selig sind, die Frieden stiften«.
Marcelo Perez war eine Schlüsselfigur bei der Vermittlung in sozialen Konflikten und im Kampf gegen Ungerechtigkeit im Hochland des Bundesstaates Chiapas. Inmitten der zunehmenden Unsicherheit und des wachsenden Einflusses krimineller Gruppen wurde er zu einem wichtigen Sprecher für die Schwächsten in der Region.
In den letzten Monaten hatte er die Eskalation der Gewalt in Chiapas öffentlich verurteilt. In einem Interview erwähnte er auch, dass auf seinen Kopf ein Preis ausgesetzt worden war. Er wusste, dass er durch seinen Einsatz für den Frieden zur Zielscheibe für diejenigen geworden war, die von der Eskalation der Gewalt im Bundesstaat profitieren. Bereits 2015 hatte die Interamerikanische Menschenrechtskommission (IACHR) präventive Sicherheitsmaßnahmen für den Priester gefordert und die mexikanische Regierung aufgefordert, sein Leben zu schützen – was offensichtlich nicht in ausreichendem Maße geschehen war.
Die Ermordung von Pater Perez verdeutlicht die zunehmende Gewalt in Chiapas, wo das organisierte Verbrechen an Macht gewinnt und jene ausschaltet werden, die ihre illegalen Aktivitäten in Frage stellen – ohne dass der Staat ausreichend eingreift.
In den ersten acht Monaten dieses Jahres wurden in Chiapas fast 500 Morde gemeldet – ein sprunghafter Anstieg gegenüber den 309 Morden im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Marcelo Perez hatte diese unerträgliche Gewalt angeprangert und auch auf die weit verbreiteten Entführungen sowie die Hunderte von Menschen verwiesen, die in den nahe gelegenen Bergen Zuflucht suchen.
Sein Tod ist nicht nur ein Verlust für die christliche Gemeinschaft, sondern auch ein verheerender Rückschlag für die Friedensbemühungen in Chiapas. Laut Jorge Jimenez*, Analyst bei Open Doors, betrachten kriminelle Gruppen christliche Priester und Aktivisten als Bedrohung für ihre wirtschaftlichen Interessen: »Wenn irgendeine kirchliche Aktivität ihre Operationen stört, betrachten sie die Christen sofort als Feinde, die es zu eliminieren gilt«, erklärt er. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn Pastoren über Sünde und soziale Gerechtigkeit predigen oder sich als Verteidiger der Menschenrechte zeigen.
Recherchen von Open Doors haben ergeben, dass das organisierte Verbrechen in Mexiko um 128 % zugenommen hat, was den Ernst der Lage verdeutlicht. Die Ermordung von Pater Perez erinnert nachdrücklich daran, dass es dringend notwendig ist, diejenigen besser zu schützen, die sich in den von Gewalt zerrissenen Regionen für Frieden und Gerechtigkeit einsetzen.
Auf dem Weltverfolgungsindex 2024 liegt Mexiko auf Rang 37 unter den Ländern, in denen Christen aufgrund ihres Glaubens am stärksten verfolgt werden.
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