Pablos Familie lebt sehr bescheiden, sodass er und seine Geschwister schon immer studieren wollten, um dazu beitragen zu können, ihre Lebensbedingungen zu verbessern.
Eines Tages kam die Armee in seine Schule, um junge Schüler anzuwerben, und so wurde Pablo aktives Mitglied des Patriotischen Militärdienstes (SMS), einer Gruppe, die gegründet wurde, um gegen die damalige Guerilla zu kämpfen.
Während des Krieges, der sein Land während der nicaraguanischen Revolution heimsuchte, hörte er viele Menschen über Jesus reden. In den Zelten, während der Ruhezeiten, sprachen sie von einem Gott, der sich um sie kümmerte, und das faszinierte ihn. Also fragte er seinen Bataillonskameraden Saul, der ihm das Evangelium erklärte und ihm half zu beten, um Jesus in sein Herz aufzunehmen.
Der Anblick von so viel Tod, Chaos und Gewalt hatte ihn innerlich tief getroffen. Pablo beschloss daher, die Armee zu verlassen. Bei einem Fluchtversuch wurde er gefangen genommen und gezwungen, für die Regierung zu arbeiten.
»Ich habe während der Wahlperioden die Wahllokale betreut, aber 1995 hat Gott mir ein Geschenk gemacht, nämlich meine Frau. Sie hat mich gelehrt, Gottes Wege besser zu verstehen. Daraufhin beschloss ich, nicht mehr der Regierung, sondern Gott als Pastor zu dienen«, erklärt Pablo.
Die Entscheidung, den staatlichen Dienst zu verlassen, hatte Folgen, die Pablo und seine Familie noch heute betreffen.
In Nicaragua ist es nicht möglich, aus der Armee auszutreten. Jeder, der das Militär verlässt, kann als Deserteur betrachtet werden.
Zudem ist es für Pastor Pablo unmöglich geworden, seine Kinder in der Schule anzumelden, damit sie ihre Schulbildung fortsetzen können. Auch seine Frau sah ihre Arbeitsmöglichkeiten schwinden. Schließlich weigerte sich die Regierung, der Kirche, die er im Jahr 2000 gegründet hatte, einen legalen Status zu verleihen. Nachdem sie mehrmals versucht hatten, alle erforderlichen Dokumente vorzulegen, kann die Kirche vor dem Gesetz nicht weiter bestehen.
Angesichts dieser Hürden setzten sich der Pastor und die Gemeindemitglieder zusammen: »Wir haben mit der Gemeinde gesprochen, die etwa 31 Mitglieder hat, und wir haben beschlossen, uns vorerst zu Hause zu versammeln.«
Seit dem Inkrafttreten des neuen Gesetzes im Jahr 2022 leiden viele Kirchen im Land unter dieser Situation, da die Regierung Ortega anhaltenden Druck auf Kirchenvertreter ausübt, die nicht mit ihrer Regierung einverstanden sind. Sie werden Opfer von Kirchenschließungen und Enteignungen.
Die Lage in Nicaragua hat sich rapide verschlechtert und das Land ist von Platz 50 auf Platz 30 des Weltverfolgungsindex gerückt. Um dieser Situation besser begegnen zu können, nahmen 2023 mehr als 446 Pastoren und Leiter, darunter auch Pablo, an Schulungen von Open Doors-Partnern teil. In diesen Schulungen lernten sie, neue Lehrmethoden anzuwenden, die Handlungsfähigkeit ihrer Gemeindemitglieder zu stärken und in einem Umfeld zu agieren, in dem religiöse Verfolgung immer mehr zunimmt.
Wir verwenden Cookies und andere Technologien auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell, während andere uns helfen, diese Website und Ihre Erfahrung zu verbessern. Wir nutzen sie u. a., um Ihnen eine sichere Spendenmöglichkeit anzubieten und um Zugriffe auf unsere Website anonymisiert auszuwerten. Außerdem können wir so eigene YouTube-Videos auf der Website teilen. Je nach Funktion werden dabei Daten an Dritte weitergegeben und von diesen verarbeitet. Weitere Informationen über die Verwendung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung. Sie können Ihre Auswahl jederzeit unter Einstellungen widerrufen oder anpassen.