Am Dienstag, den 1. August, traf sich Brigadegeneral Abdourahamane Tchiani, der bisherige Chef der Präsidentengarde und nunmehriger Präsident des Nationalen Rates für den Schutz des Vaterlandes (CNSP), im Präsidentenpalast mit verschiedenen sozioökonomischen und religiösen Vertretern Nigers. »Nationaler Rat für den Schutz des Vaterlandes« ist die neue Bezeichnung der Militärjunta in Niger, die seit dem Staatsstreich Ende Juli dieses Jahres an der Macht ist.
Die Zusammenkünfte sind ein positives Zeichen, auch wenn am Ende dieser Treffens keine Erklärung abgegeben wurde. Zu den weiteren positiven Entwicklungen gehört die Wiederöffnung bestimmter Landesgrenzen (Land- und Luftgrenzen) zu Algerien, Burkina Faso, Libyen, Mali und Tschad.
Derzeit werden ausländische Staatsangehörige, u. a. aus Amerika und Frankreich, teilweise aus dem Land evakuiert. Tchiani hat vor »jeglicher Einmischung in die internen Angelegenheiten« des Landes gewarnt.
Der Staatsstreich hatte wie erwartet auch negative Auswirkungen auf das Land und seine Bürger. Die ECOWAS, eine Wirtschaftsgemeinschaft von 15 westafrikanischen Ländern, hat Sanktionen verhängt. So etwa den Stopp aller Handelsbeziehungen mit Niger und das Einfrieren der Vermögenswerte des Landes bei der regionalen Zentralbank.
Nach Angaben des nigrischen Energieversorgers hat das benachbarte Nigeria die Stromzufuhr nach Niger unterbrochen, so dass die Menschen unerwartet im Dunkeln sitzen. Nigeria hat das noch nicht bestätigt.
Wie die Nachrichtenagentur Associated Press berichtete, hatten der CNSP und zivilgesellschaftliche Gruppen die Menschen aufgerufen, am 3. August in der Hauptstadt Niamey für die Freiheit des Landes zu kämpfen und sich gegen ausländische Einmischung zu wehren.
»Wir sprechen über den sofortigen Abzug aller ausländischen Truppen«, so Mahaman Sanoussi, Interimskoordinator der zivilgesellschaftlichen Gruppe M62, die den Protest organisiert. »(Wir werden) gegen alle Formen der Bedrohung mobilisieren, um den Kampf für die Souveränität des Volkes fortzusetzen. Die Würde des nigrischen Volkes wird von allen ausnahmslos respektiert werden.«
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