Es ist ein erschreckendes Video, von dessen Veröffentlichung wir am Mittwoch erfahren haben. Extremisten, die aller Wahrscheinlichkeit nach zur Gruppe Boko Haram gehören, haben ein Video veröffentlicht, in dem sie die Enthauptung von vier Menschen zeigen und offen diejenigen bedrohen, die nicht so glauben wie sie.
In diesem schrecklichen Video spricht ein Terrorist in einem Kampfanzug in Hausa-Sprache und kündigt an, dass er seine eigene Schwester enthaupten will: »Sie ist eine der Ungläubigen, die wir heute vernichten werden.« Er erklärte weiter, er würde auch seine eigene Mutter oder sein eigenes Kind töten und jeden, der »gegen [seine] Religion verstößt«.
Bevor er die vier (zuvor im nordnigerianischen Bundesstaat Borno entführten) Menschen tötete, drohte er Christen, Animisten und gemäßigten Muslimen, die nicht seiner extremistischen Vision folgten: »Wo auch immer die Ungläubigen sind, wir werden sie finden und hinrichten«.
Wir können nicht mit Sicherheit sagen, ob die vier ermordeten Personen Christen waren. Die Botschaft zielt jedoch eindeutig auf »Ungläubige« ab, eine Bezeichnung, die von islamischen Extremisten häufig für Christen verwendet wird.
Auf diese Weise werden Christen in Nigeria gezielt angesprochen und sind daher anfällig für Angriffe von Extremisten.
John Samuel*, Experte von Open Doors für die Region, erklärt: »Die Extremisten von Boko Haram haben wiederholt deutlich gemacht, dass sie einen Dschihad gegen diejenigen führen, die sie als Ungläubige bezeichnen, d.h. alle, die nicht ihrer extremen Auslegung des Islams folgen. Zu den ersten Personen auf dieser Liste gehören somit Christen, die aufgrund ihres Glaubens eindeutig zur Zielscheibe werden.«
Die Veröffentlichung des Videos fällt mit der Einführung eines Regierungsprogramms zusammen, das darauf abzielt, Menschen, die vor der Gewalt im Bundesstaat Borno geflohen sind, wieder in ihren Dörfern und Häusern anzusiedeln. Diese Maßnahme wird übrigens kritisiert, da sie zugleich die Schließung einiger Flüchtlingslager beinhaltet.
John Samuel erklärt, dass Christen von dieser Situation besonders betroffen sind: »Vertriebene Christen kehren aufgrund der anhaltenden Unsicherheit und der nicht explodierten Minen in ihren Dörfern nur sehr zögerlich in ihre Heimat zurück. Einige zurückgekehrte Christen wurden von Militanten angegriffen und mussten erneut fliehen.«
Die Massenvertreibung in Nigeria wird durch vorsätzliche Angriffe auf Christen und das Misslingen des Staates, Christen zu schützen, angeheizt.
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