»Es ist schockierend zu sehen, dass die Gesamtzahl der Gefangenen abgenommen hat, obwohl insgesamt mehr Menschen in Arbeitslager geschickt werden«, sagte Simon Lee*, Koordinator für den Dienst von Open Doors in Nordkorea.
DailyNK zufolge wurde das Lager 18 erweitert, um mehr politische Dissidenten unterzubringen, während das Lager 16 nun ganze Familien «aufnimmt«, darunter auch Kinder und ältere Menschen.
»Das Leben unter Kim Jong-Il war schwierig, aber sein Sohn Kim Jong-Un regiert noch härter. Dann kam Covid. Die Grenze war jahrelang geschlossen, was die Preise für Dinge des täglichen Bedarfs in die Höhe trieb. Zugleich konnten die Menschen weniger Geld verdienen. Was die Regierung als Staatsfeindlichkeit ansieht – wie südkoreanische Dramen zu schauen oder K-Pop zu hören – ist nur der Versuch eines Bürgers, den nächsten Tag zu überstehen«, so Lee.
»Nordkorea folgt dem Prinzip ›Schuld durch Assoziation‹. In den letzten Jahren haben wir einen Aufwärtstrend bei der Zahl der Menschen beobachtet, die für die Vergehen eines Familienmitglieds oder sogar eines Freundes oder Mitarbeiters inhaftiert wurden. Der Grund dafür ist die wachsende Unzufriedenheit in der Bevölkerung. Das Regime glaubt, mehr Druck ausüben zu müssen.«
Unter den neu verhafteten und verurteilten Gefangenen befindet sich eine unbekannte Zahl von Christen. Einige wurden wegen ihres Glaubens verhaftet, andere halten ihren Glauben geheim. Christen werden oft härter bestraft – besonders, wenn ihr Fall außerhalb Nordkoreas bekannt wird.
Das nordkoreanische Gefängnissystem lässt sich grob in vier Kategorien zusammenfassen: Dörfer für Menschen, die ihrer Heimat verwiesen werden, Gefängnisse, Umerziehungslager und Lager für politische Gefangene. Die 190.000 Gefangenen, auf die sich DailyNK bezieht, umfassen nur die beiden Arten von Lagern. Die Gesamtzahl der nordkoreanischen Zivilisten, die irgendwo im Gefängnissystem festsitzen, ist viel höher.
Chin-Hwa*, ein Christ, der aus einem Leben voller Hunger und Zwangsarbeit entkommen ist, erzählt: »Meine Eltern waren heimliche Christen, und als man uns entdeckte, wurden wir gewaltsam in ein Lager gebracht, wo wir lange Jahre unter härtester Arbeit zu leiden hatten.«
»Doch wir bekannten Jesus Christus als unseren Erlöser und hielten auch unter dieser höllischen Verfolgung an unserem Glauben fest. Das war nur möglich, weil wir die Verheißungen von Gottes Wort hatten, die unseren Geist und Verstand erfüllten.«
Dieser Christ lebt immer noch versteckt in einer sehr unwirtlichen Gegend, wo er sich freut: »Was gibt es Herrlicheres als das Glück und die Freiheit, die ich heute nach sehr langen Schatten des Schmerzes erlebe?«
* Name geändert
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