Khaled* wird von allen Seiten angegriffen. Seine Familie setzt ihn unter Druck und er wird von den saudischen Behörden verfolgt: Schon mehrmals wurde er wegen seines Glaubens zu einer Gefängnisstrafe und zur Auspeitschung verurteilt.
Am 30. Mai muss er sich in Saudi-Arabien vor Gericht verantworten. Seine Schwiegereltern tun inzwischen alles, um ihren christlichen Schwiegersohn loszuwerden.
Am 5. Mai wurde Khaleds Frau Selma* von ihrer Familie benachrichtigt, dass ihre Mutter krank sei. Doch als sie im Elternhaus ankam, erwartete sie eine böse Überraschung. Selma wurde eingesperrt und gegen ihren Willen festgehalten. Als Rechtfertigung behaupteten ihre Familienmitglieder, dass Selmas Ehemann bald ins Gefängnis geschickt werde. So muss sie nun bei ihnen verweilen und wird gedrängt, sich von Khaled zu trennen. Dieser versucht, seine Frau zu befreien. Allerdings ist nicht nur die Familie seiner Frau gegen ihn, er wird auch von seiner eigenen Familie verfolgt.
Nachdem ihn seine Familie wegen Diebstahls angeklagt hatte, wurde Khaled am 22. April vom Gericht freigesprochen. Doch zwei weitere Straftaten werden ihm vorgeworfen: Bekehrung von anderen Menschen zum christlichen Glauben und Beihilfe bei der Flucht seiner Schwester ins Ausland ohne Zustimmung ihres extrem gewalttätigen Mannes (Quelle: MEC).
Nach saudi-arabischem Recht ist Apostasie (Verlassen des Islam) verboten und wird mit dem Tod bestraft. Solche Urteile sind jedoch seit mehreren Jahren nicht mehr gegen Christen mit muslimischem Hintergrund verhängt worden.
Saudi-Arabien ist das Kernland des sunnitischen Islam, eines der verschlossensten Länder für den christlichen Glauben und eines der wenigen, in denen Kirchengebäude verboten sind. Keine andere Religion außer dem Islam darf offen ausgelebt werden und der Zugang zu Mekka ist allen Nicht-Muslimen untersagt. Christen werden stark von ihren Familien und den Behörden verfolgt, sind oft vom Tod bedroht. So ziehen es Christen muslimischer Herkunft wie Khaled häufig vor, ihren Glauben geheim zu halten. Saudi-Arabien liegt aktuell auf Platz 14 des Weltverfolgungsindex.
* Namen geändert
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