Vor 25 Jahren, am 24. Mai 1993, wurde Eritrea von Äthiopien unabhängig. Das autoritäre Regime kontrolliert die religiösen Aktivitäten mit harter Hand. Mehr als tausend Christen sind einzig wegen ihres Glaubens inhaftiert. Abune Antonios, der Patriarch der Eritreisch-Orthodoxen Kirche steht seit 2007 unter Hausarrest. Außerdem verstarb kürzlich ein muslimischer Direktor einer Privatschule hinter Gittern.
Wien, 23. Mai 2018 – Seit 1993 übt das autoritäre Regime unter der Führung von Präsident Isaias Afewerki uneingeschränkte Macht in Eritrea aus und tut alles, um diese zu erhalten. Dazu gehört auch religiöse Unterdrückung.
Der eng überwachte Alltag der Einwohner durch das Regime brachte der Regierung bereits den Beinamen, das «Nordkorea Afrikas» zu sein. Damit befindet sich Eritrea unter den schlimmsten Ländern, was Religions- und Pressefreiheit, Rechtsstaatlichkeit und andere Menschenrechte angeht.
Anerkannt – und engmaschig überwacht – sind in Eritrea neben dem sunnitischen Islam die eritreisch-orthodoxe Kirche, sowie die katholische und lutherische. Protestantische Christen passen nicht ins ideologische Paradigma der Regierung. Sie werden verhaftet und manchmal getötet, weil sie sie als «Agenten des Westens» und damit als Bedrohung für den Staat und die Regierung angesehen werden.
Teils in Containern gefangen
Mehr als hundert Menschen wurden 2017 verhaftet, weil sie eine Religion ausübten, die vom Staat nicht anerkannt wird, kritisierte die UN-Kommissarin für Menschenrechte, Kate Gilmore, erst vor kurzem vor dem UN-Menschenrechtsrat.
Mehrere tausend Christen wurden in den vergangenen Jahren im ostafrikanischen Landes einzig wegen ihres Glaubens verhaftet und eingesperrt. Manche von ihnen sind noch nach zwölf Jahren im Gefängnis, einige von ihnen bei brütender Hitze in Schiffscontainern. Nicht alle überleben diese Strapaze.
Zwangsarbeit in staatlichen Blumenfeldern
Einige der Gefängnisse und Gefangenenlager sind die Polizeistationen in der Hauptstadt Asmara, in Mai Sirwa, Adi Abieto, Keren, Assab, Hashferai, Barentu, Mai Idaga und Alla.
Viele der Christen werden gezwungen, stundenlang in gewerblich genutzten Blumenfeldern zu arbeiten.
Schuldirektor stirbt in Haft
In diesem Jahr, am 5. sowie am 25. März, wurden 32 Christen in der Hauptstadt Asmara verhaftet. Darunter ein frischvermähltes Paar und deren zehn Gäste, die zur traditionellen Kaffee-Zeremonie nach der Hochzeit erschienen waren. Einige der Festgenommenen blieben mehrere Tagen inhaftiert.
Im gleichen Zeitraum wurden Hunderte Menschen verhaftet, berichtete «Reuters». Die Verhafteten werden als Oppositionelle angesehen. Die jüngsten waren erst 13 Jahre alt. Der bereits im Oktober in Gewahrsam genommene, 93 Jahre alte Direktor einer privaten islamischen Schule, Haji Musa Mohamednur, verstarb hinter Gittern.
Auf dem Weltverfolgungsindex von Open Doors rangiert Eritrea aktuell auf Platz 6 (Vorjahr: 10) unter den Ländern, in denen Christen wegen ihres Glaubens verfolgt werden.
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