Mary Masika wohnt gegenüber der Lhubiriha-Schule. Sie hört gerne, wie die Kinder vor dem Schlafengehen Loblieder singen. Doch vor einigen Tagen wurde diese Routine unterbrochen, als eine Gruppe der militanten islamischen Gruppierung »Allied Democratic Forces« (ADF) die Kinder angriffen, die sich gerade zum Schlafengehen bereit machten. »Daraufhin hörte ich Schreie«, erzählte Mary Masika gegenüber der BBC.
»Ein Überlebender des Angriffs berichtete, die Militanten hätten die Muslime unter den Schülern aufgefordert, zur Seite zu gehen, da sie ihnen nichts tun würden«, sagte ein vor Ort anwesender humanitärer Helfer der OECD.
Mary Masika sagte, dass sie gegen Ende des Überfalls gehört habe, wie einer der Angreifer vor ihrer Tür einen anderen Kämpfer fragte, ob »die Arbeit getan sei«. Sie sprachen auf Swahili und begannen dann, »Allahu Akbar« zu rufen, was so viel bedeutet wie »Allah ist groß«.
37 Schüler wurden gnadenlos getötet, ebenso wie vier Dorfbewohner. Die genaue Zahl der Entführten ist noch nicht bekannt. Einige Quellen sprechen von sieben Schülern, andere von mehreren Dutzenden.
Zwei Tage nach dem Anschlag konnten unsere Partner den Ort besuchen. Sie sahen die ausgebrannten Schlafsäle und beobachteten die Arbeit der Polizei, die immer noch damit beschäftigt war, Opfer aus den Trümmern zu bergen und DNA-Tests durchzuführen, um einige Leichen zu identifizieren.
Vor allem aber konnten sie zwei trauernde Familien besuchen. Eine davon hatte bereits die Beerdigung von zwei Angehörigen abgeschlossen – einem Vater, der als Wachmann an der Schule tätig war, Zephanas Mbusa, und seinem 17-jährigen Sohn Elton, der die Schule besuchte.
Die zweite Familie verlor bei den Angriffen einen Sohn. Da seine Leiche noch nicht identifiziert oder gefunden wurde, beschloss die Familie, trotz der Ungewissheit seine Beerdigung zu planen.
Der Angriff verunsicherte die Gemeinschaft zutiefst. Viele Schulen in der Gegend schlossen ihre Türen und forderten die Eltern auf, ihre Kinder abzuholen. In der Region wurde eine Ausgangssperre ab 19 Uhr verhängt.
Der Sprecher von Open Doors für Subsahara-Afrika, Jo Newhouse*, teilte mit: »Open Doors verurteilt den brutalen Angriff auf die Schüler der Lhubiriha Secondary School aufs Schärfste. Seit Jahren leiden die christlichen Gemeinschaften im Nordosten der DR Kongo [Anm. d. Red.: Nachbarland von Uganda] stark unter der Brutalität der militanten islamischen Gruppe ADF, ohne dass die internationale Gemeinschaft ihrer Situation genügend Aufmerksamkeit schenkt. Die Leichtigkeit, mit der die Kämpfer die Grenze nach Uganda überquert haben und einige der schwächsten Mitglieder der Gesellschaft rücksichtslos angegriffen haben, ist zutiefst besorgniserregend und ein dringendes Warnsignal in Bezug auf das Ziel der Gruppe, ihren Einfluss auszuweiten.«
Open Doors ruft weltweit zu Solidarität und Unterstützung im Gebet und finanziell für die massiv gefährdeten Christen in Subsahara-Afrika mit der in diesem Frühling gestarteten Kampagne »Arise Africa« auf.
* Name geändert
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