Nachrichten Lateinamerika | 25 Oktober 2024

Venezuela: Kirchen kämpfen um ihre Legalität

 

 
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Bürokratie, wechselnde Vorschriften und stärkere staatliche Kontrolle. In Venezuela kämpfen Kirchen vor diesem Hintergrund darum, ihren legalen Status nicht zu verlieren. Pastor José*, ausgebildeter Anwalt und freiwilliger Helfer im Dienst von Open Doors, leistet ihnen entscheidende Unterstützung.

Nach venezolanischem Recht müssen Kirchen ihren Rechtsstatus jedes Jahr erneuern, um legal arbeiten zu können. Die Nichteinhaltung dieser Vorschrift kann zu erheblichen Geldstrafen oder sogar zur Schließung der Kirche führen.
Pastoren und Gemeindeleiter betrachten das als ein Instrument, das von der Regierung zunehmend eingesetzt wird, um Christen unter Druck zu setzen und diejenigen zu bedrohen, die mit ihrer Politik nicht einverstanden sind.

»Wenn man auf der Kirchenkanzel Meinungen äußert, die nicht mit denen der Regierung übereinstimmen, hat das Konsequenzen«, erklärt Pastor Josué*. »In meinem Fall wurde unserer Kirche in diesem Jahr der legale Status verweigert. Wir haben sogar bemerkt, dass Motorräder um unser Haus und unsere Kirche herumfahren, als ob sie uns beobachten würden. Ich fürchte, die Regierung wird kommen und die Kirche unter dem Vorwand schließen, dass das Dokument nicht vorhanden ist.«

Von 2020 bis 2023 verzeichnete Open Doors in Venezuela 143 Verfolgungsfälle, darunter zahlreiche Zerstörungen, Schließungen oder die Nichterneuerung des legalen Status von Kirchen. Infolgedessen mussten mindestens 50 Pastoren ihre Tätigkeit einstellen oder illegal im Untergrund weiterarbeiten.

Rechtliche Unterstützung

Open Doors bietet durch Pastor José*, einen ehrenamtlichen Mitarbeiter, der von Beruf Rechtsanwalt ist, juristische Beratung für Pastoren an, die Hilfe bei der Erneuerung des Rechtsstatus ihrer Kirche benötigen.

Jedes Jahr reist er mehr als zwanzig Mal in die Hauptstadt, um den Pastoren bei ihren Anliegen zu helfen.

Im Rahmen dieser Arbeit wurde José mit einer Reihe von Unrechtmäßigkeiten konfrontiert: »Jedes Mal, wenn die Regierung die Direktion in diesen Institutionen wechselt, muss das Verfahren erneut begonnen werden, was Pastoren blockieren kann, die bereits weit fortgeschritten waren«, erklärt er.

José traf auch auf Direktoren, die nicht-rechtliche Normen auferlegen, wie etwa die Forderung, dass Pastoren eine Mindestanzahl an Amtsjahren haben müssen, damit ihr Status als juristische Person genehmigt wird.

Wirtschaftsprojekte zur Lösung rechtlicher Probleme

Viele Kirchen, vor allem die kleineren, verfügen nicht über die finanziellen Mittel, um alle gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen und ihren Rechtsstatus zu erneuern.

Um diesem Problem entgegenzuwirken, bietet Open Doors Schulungen für Pastoren an und stattet sie mit den nötigen Fähigkeiten aus, um ihren eigenen Lebensunterhalt zu sichern.

Pastor Daniel und seine Frau Ceneida* konnten ihre Bäckerei dank der Unterstützung von Open Doors vergrößern. »Wir konnten die Kosten für die Einhaltung der Regierungsauflagen bezüglich des Rechtsstatus unserer Kirche decken. Das ist eine Gebetserhörung.«

Seit Anfang des Jahres haben mehr als 133 Pastoren eine Ausbildung erhalten, die ihnen ein besseres Einkommen ermöglicht. Im Jahr 2024 gelang es Pastor Daniel und fünf weiteren Pastoren mithilfe von Pastor José und Open Doors, ihren rechtlichen Status zu erneuern. Zehn weitere Kirchen müssen den Erneuerungsprozess jedoch noch abschließen.

* Namen geändert

 

Bitte beten Sie für Christen in Venezuela!
  • Beten Sie für die Kirchen, die sich im Prozess der rechtlichen Anerkennung befinden, dass Gott ihnen Weisheit und Kraft schenkt, um alle Herausforderungen zu meistern.
  • Bitte beten Sie, dass die Pastoren Zugang zu ausreichend finanziellen Mitteln haben, um die Kosten und Reisen zu bezahlen, die für diesen Prozess notwendig sind.
  • Beten Sie für José*, dass seine Ratschläge venezolanische Christen ermutigen, die mit der Bürokratie ihres Staates zu kämpfen haben.

 

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