Weil sie Christen geworden sind, wurden Long und Ha vom animistischen Anführer ihres Dorfes in Vietnam aus ihrem Haus vertrieben.
Long* und Ha* sind vor kurzem Christen geworden und haben den Animismus ihres Stammes der H're in Vietnam allmählich aufgegeben. Sie lebten in einem kleinen Dorf auf den Hochebenen in Zentralvietnam, hatten ein Baby und Ha war im achten Monat schwanger, als sie Pastor Tan* kennen lernten und allmählich anfingen, Jesus nachzufolgen. Sie begannen daraufhin, mit anderen Dorfbewohnern aus der Umgebung regelmäßig an Gottesdiensten teilzunehmen und hörten auf, Fleisch zu essen, das den Götzen der Volksgruppe geopfert wurde. Sie beschlossen auch, nicht mehr an den animistischen Ritualen in ihrem Dorf teilzunehmen.
Leider wurde diese Konversion zum Christentum vom Dorfältesten als Unglück interpretiert. Er war der Meinung, dass er die Gunst der Geister nicht mehr erlangen konnte, wenn ein anderer Gott angebetet wurde. Glück, Gesundheit und Wohlstand seien vorbei, meinte er. Als Vieh aus dem Dorf starb, wurden Long und Ha dafür verantwortlich gemacht und mussten Schadenersatz zahlen.
Verrat
Der Stamm der H're lebt auf den Hochebenen, wo sie Reis und Gemüse anbauen und Schweine und Geflügel züchten, die sie den Geistern als Opfer darbringen. Nach ihrem animistischen Glauben hat die gesamte Natur eine Seele (Steine, Pflanzen, Bäche, Wälder usw.) und muss respektiert werden.
Die Konversion von Long und Ha wurde als Verrat an dieser spirituellen Harmonie zwischen den Menschen und der Natur angesehen. Das junge Paar weigerte sich jedoch standhaft, seinen neuen Glauben zu verleugnen, was dazu führte, dass sie mitten in der Nacht vom Dorfältesten und der Polizei aus ihrem Haus vertrieben wurden. Ihr Haus wurde daraufhin zerstört.
Blockiertes Verfahren
Mit ihrem Baby und der im achten Monat schwangeren Ha musste Long mitten in der Nacht fliehen, ohne etwas mitzunehmen. Die Familie fand bei Pastor Tan und anderen Gemeindemitgliedern Unterschlupf. Gemeinsam kehrten sie zu den Ruinen ihres alten Hauses zurück und sammelten Material, um eine Notunterkunft zu bauen. Long und Ha versuchen nun, sich offiziell in ihrer neuen Wohngemeinde anzumelden, doch die Behörden blockieren das Verfahren.
Die fehlende Registrierung machte es dem jungen Paar unmöglich, eine Arbeit zu finden, Sozialhilfe in Anspruch zu nehmen, die Kinder in der Kindertagesstätte anzumelden und so weiter. Trotzdem ließen sie sich durch nichts von ihrem Glauben an Jesus abbringen. Beten wir, dass Long und Ha standhaft bleiben und dass die Kirche ihnen die materielle und geistliche Unterstützung gibt, die sie brauchen.
* Namen geändert
Bildlegende: Long, Ha und eines ihrer Kinder