Das sind die zehn Länder, in denen es für Christen am schwierigsten ist, ihren Glauben zu leben: Nordkorea steht an der Spitze der Rangliste, vor Somalia, dem Jemen, Eritrea und Libyen. Darauf folgt Nigeria auf Rang 6, vor Pakistan, Iran, Afghanistan und dem Sudan.
Die gesamte Region steuert auf eine humanitäre Katastrophe zu, weil eine Welle religiös motivierter Gewalt die Länder südlich der Sahara förmlich überschwemmt und die christliche Bevölkerung ins Visier nimmt. Militante islamische Kämpfer destabilisieren große Teile des Kontinents mit extremer Gewalt. Am extremsten ist sie weiterhin in Nigeria, massiv betroffen sind aber auch Burkina Faso, Kamerun, Mali und Niger. Diese Gewalt ist mittlerweile in ganz Subsahara-Afrika alltäglich geworden, sie zeigt sich häufig in gezielten Überfällen auf christliche Dörfer und Kirchen, bei denen Christen oft wahllos getötet, verstümmelt, vergewaltigt oder entführt werden. Desaströse wirtschaftliche Zustände, Menschenhandel und Klimaveränderungen fachen die unheilvollen Entwicklungen an.
Nachdem die Taliban ab August 2021 zahlreiche Christen wegen ihres Glaubens ermordet und tausende in die Flucht getrieben hatten, nahm Afghanistan auf dem WVI 2022 erstmals Rang 1 ein. Nordkorea kehrt nun wieder zurück an die Spitze, wo es - mit Ausnahme des letzten Berichtszeitraums - seit dem WVI 2002 gestanden war.
Das Land erreicht mit 98 Punkten den höchsten Wert seit Beginn der Dokumentation; seit Einführung des neuen »Gesetzes gegen reaktionäres Gedankengut« wurden mehr Hauskirchen entdeckt und Christen verhaftet. Verhaftung bedeutet Hinrichtung oder ein Leben in einem der grausamen Lager für politische Gefangene. »Christen standen schon immer in der ersten Reihe der Angriffe des Regimes. Das Ziel ist es, alle Christen im Land auszurotten. In Nordkorea kann es nur einen Gott geben, und das ist die Familie Kim«, beschreibt Timothy Cho, ein nordkoreanischer Flüchtling, die verzweifelte Situation der Christen.
Afghanistan fällt in der Rangliste der Länder, in denen Christen am stärksten verfolgt werden, deutlich zurück. Aber unter der Herrschaft der Taliban hat sich für sie nichts wirklich geändert: Sie sind heute nicht sicherer als früher. Die neue Platzierung zeigt lediglich, dass es weniger konkrete Beweise für Angriffe auf Christen gibt als im Vorjahr, was zum Teil auf die Massenflucht der Christen nach der Eroberung des Landes durch die Taliban im August 2021 zurückzuführen ist und zum Teil darauf, dass es äußerst schwierig geworden ist, die Gewalttaten der Taliban dem christlichen Glauben zuzuschreiben, da die wenigen Christen, die noch im Land leben, in die völlige Anonymität abgetaucht sind.
Der Weltverfolgungsindex von Open Doors wird seit 1993 jedes Jahr erstellt. In diesen 30 Jahren hat die Verfolgung von Christen weltweit in alarmierender Weise zugenommen. Im Jahr 1993 beispielsweise konzentrierten sich die Christen, die einem «hohen» bis «extremen» Verfolgungsgrad ausgesetzt waren, auf 40 Länder. Diese Zahl hat sich mit 76 Ländern im Jahr 2023 fast verdoppelt.
Die größte Bedrohung, die der Weltverfolgungsindex aufzeigt, besteht darin, dass Verfolgung zu Isolation führt und, wenn sie über einen längeren Zeitraum andauert, dazu führen kann, dass die Menschen die Hoffnung verlieren. Dasselbe gilt für Gewalt, die zu einem so schweren persönlichen Trauma führen kann, dass es zu einem Verlust von allem kommt, was ein Mensch zum Überleben braucht.
Die Vision von Open Doors ist es, dass kein Christ allein mit Verfolgung konfrontiert sein sollte. Vielen Dank für Ihre treue Unterstützung bei diesem Auftrag... seit 30 Jahren – und darüber hinaus!
Wir verwenden Cookies und andere Technologien auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell, während andere uns helfen, diese Website und Ihre Erfahrung zu verbessern. Wir nutzen sie u. a., um Ihnen eine sichere Spendenmöglichkeit anzubieten und um Zugriffe auf unsere Website anonymisiert auszuwerten. Außerdem können wir so eigene YouTube-Videos auf der Website teilen. Je nach Funktion werden dabei Daten an Dritte weitergegeben und von diesen verarbeitet. Weitere Informationen über die Verwendung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung. Sie können Ihre Auswahl jederzeit unter Einstellungen widerrufen oder anpassen.