Der Weltverfolgungsindex (WVI) 2024 zeigt, dass mehr als 365 Millionen Christen weltweit einem hohen, sehr hohen oder extremen Ausmaß an Verfolgung und Diskriminierung ausgesetzt sind. Im vergangenen Jahr wurden fast 14.800 Angriffe auf christliche Kirchen, Schulen und Krankenhäuser verzeichnet, während sich die Lage der Christen in Subsahara-Afrika weiterhin dramatisch verschlechtert.
Im Berichtszeitraum des neuen Weltverfolgungsindex (1. Oktober 2022 bis 30. September 2023) wurden 14.766 christliche Gebäude geschlossen oder zerstört (gegenüber 2110 im Vorjahr). Allein in China wurden nach Schätzungen von Open Doors im vergangenen Jahr aufgrund bereits bestehender und neuer Maßnahmen des Regimes von Xi Jinping 10.000 Kirchen geschlossen. 2228 Kirchen waren auch in Indien von Angriffen betroffen, 400 davon wurden bei den Gewaltausbrüchen im Mai letzten Jahres im Bundesstaat Manipur zerstört.
Nordkorea steht erneut an der Spitze des WVI. Es folgen Somalia, Libyen, Eritrea und der Jemen. Nigeria belegt im Index 2024 den 6. Platz. Von den 4998 Christen, die aufgrund ihres Glaubens getötet wurden, entfallen allein 4118 auf dieses Land. Pakistan belegt den 7. Platz, gefolgt von Sudan, Iran und Afghanistan.
Der radikale Islam und autokratische Regime, die durch ausländischen Einfluss gestärkt werden, sind die beiden Hauptgründe für die Gewalt, die Christen in Subsahara-Afrika erleiden.
In 18 der 26 WVI-Länder südlich der Sahara wurden mindestens 4606 Christen wegen ihres Glaubens getötet, und mehr als 82 % der weltweit wegen ihres Glaubens getöteten Christen lebten in Nigeria. Fünfzehn dieser 26 Länder erreichten die höchste Stufe auf der Skala zur Bewertung von Gewalt auf dem Weltverfolgungsindex.
Radikale islamische Gruppen, die instabile politische Situationen ausnutzen, haben sich auf dem gesamten afrikanischen Kontinent ausgebreitet. Probleme in den Bereichen Regierungsführung und Sicherheit haben dschihadistischen Aktivitäten Tür und Tor geöffnet, wie man in Burkina Faso (Nr. 20), Mali (Nr. 14), Mosambik (Nr. 39), Nigeria und Somalia (Nr. 2) sehen kann.
»Wir sind besorgt über die Zunahme der Gewalt gegen christliche Gemeinschaften und ganz besonders besorgt über die zahlreichen Angriffe auf Christen in Subsahara-Afrika. Diese haben rund hunderttausend Christen gezwungen, aus ihren Dörfern in Vertriebenenlager zu fliehen, wo sie unter sehr schwierigen Bedingungen und ohne Zukunftsperspektiven leben«, stellt Kurt Igler, Leiter von Open Doors Österreich, fest. »Aber wir lassen uns nicht entmutigen, denn durch die Zeugnisse, die wir erhalten, sehen wir das Wirken und die Gegenwart Gottes im Leben unserer Schwestern und Brüder, trotz der schwierigen Situation. Ihr Festhalten am Glauben und die Hoffnung, die viele von ihnen auf Gott setzen, ermutigen uns, sie weiterhin treu im Gebet zu tragen.«
Die kommunistischen Diktaturen in Lateinamerika werden der Kirche gegenüber immer feindseliger. Besonders deutlich wird das in Nicaragua, das in der Rangliste des WVI 2024 um 20 Plätze nach oben geklettert ist. Die Regierung Ortega verletzt immer offener die Religionsfreiheit. Universitäten und anderen mit der Kirche verbundenen Einrichtungen wird die Lizenz entzogen und Personen, die die diesbezüglichen Entscheidungen der Regierung kritisieren, werden festgenommen.
Nordkorea belegt erneut den ersten Platz auf dem Weltverfolgungsindex, wie es seit 1992 der Fall ist, mit Ausnahme von 2022, als Afghanistan nach der Machtübernahme der Taliban den WVI anführte. In dem abgeschlossenen Land sind Christen gezwungen, ihren Glauben unter völliger Geheimhaltung auszuüben.
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