Die zentralafrikanische Republik erholt sich mit Mühe vom Bürgerkrieg, der das Land in die Knie gezwungen und in vielen Leben und Familien sehr schmerzhafte Spuren hinterlassen hat. In dieser sehr schwierigen Lage stehen die Christen auf, um neue Hoffnung zu bringen.
Anlässlich einer Reise im November trafen zwei Teammitglieder von Open Doors Schweiz Pastor Richard* in Bossangoa. Er setzt sich für Gemeinschaftsprojekte ein, dank denen sich lokale Christen ein neues Leben aufbauen können.
Die Séléka-Rebellen, hauptsächlich Muslime, begingen während des Bürgerkriegs schreckliche Taten. Sie sind nun auf 60 km Entfernung von Bossangoa zurückgedrängt, aber die Bevölkerung bleibt in ständiger Alarmbereitschaft. Und wegen der anhaltenden Unsicherheit treffen immer noch neue Vertriebene aus den umliegenden Städten ein.
Richard erzählt, was er erlebt hat: «Mein Bruder befehligte eine der Selbstverteidigungsgruppen während der dramatischen Ereignisse von 2013. Dies führte zu schweren Vergeltungsmaßnahmen. Die Séléka-Rebellen brachten meinen Bruder um und versuchten auch mich zu töten. Wir flohen und versteckten uns acht Monate im Busch.» Richard war stark traumatisiert. Er hatte alle Hoffnung verloren und fühlte sich «wie tot». Er war voller Groll und wollte sich rächen.
Dann ging das lokale Open Doors-Team nach Bossangoa, um Traumabegleitung durchzuführen und Rehabilitationsprojekte aufzubauen. Pastoren und Opfer, vor allem Witwen, wurden unterstützt.
Diese Schulung öffnete Richard die Augen und half ihm, wieder aufzustehen und neue Hoffnung zu schöpfen. Heute steht er felsenfest! Zusammen mit anderen Pastoren hat er eine Vereinigung namens «Die Bauleute» gegründet, inspiriert von Nehemia 2:18: «Auf, lasst uns bauen!». Richard erklärt: «Wir sind Bauleute mit einem ganzheitlichen Dienst.» Die Gruppe organisiert nicht nur Seminare für traumatisierte Menschen, sondern stellt auch Entwicklungsprojekte (Viehzucht, Landwirtschaft, Apotheke, Gesundheitszentrum) auf die Beine.
Richard hat auch die Vision, ein Waisenhaus zu gründen. Die Familien in der Region nehmen bereits viele Waisenkinder bei sich auf. Der Pastor selbst hat gerade elf Personen muslimischer Herkunft in seinem Haus aufgenommen. Sie waren auf der Flucht, seit ihre Familie sie verstoßen hatte und waren aus einer 85 Kilometer entfernten Stadt zu Fuß gekommen. Sie sind die ersten Muslime, die hier seit der Krise 2013-2014 aufgenommen wurden. Pastor Richard geht damit ein großes Risiko ein. Er hat der Gemeinde erklärt, dass er damit dem Beispiel der Liebe Jesu folgt. Jesus fordert uns auf, Gastfreundschaft zu üben.
Am Ende des Besuchs sagte Richard zu unseren beiden Reisenden: «Eure Anwesenheit war eine Ermutigung. Wir hatten gehört, dass «Weiße» für uns beten, aber wir hatten Zweifel. Nun wissen wir, dass ihr uns liebt. Betet weiter für uns. Erzählt euren Gemeinden, wie Gott uns wiederaufgerichtet hat, dass es die Frucht eures Gebetes ist. Euer Besuch hat uns gutgetan, er hat uns getröstet.»
*Deckname
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