Am 16. April bestätigte das Berufungsgericht in Duhok (Irak) die Verurteilung von Jagarkhuin Abdulrahman Ismael zu einer sechsmonatigen Haftstrafe. Der irakische Christ mit muslimischem Hintergrund, der unter dem Namen »Jagar« bekannt ist, war am 29. März in erster Instanz verurteilt worden. Der offizielle Grund für seine Verurteilung war der Missbrauch eines Telekommunikationsgeräts im Sinne eines Gesetzes im irakischen Kurdistan, das die »Bedrohung, Diffamierung oder Beleidigung« einer anderen Person unter Strafe stellt. In Wirklichkeit wurde Jagar unter dem Druck islamischer Extremisten wegen Blasphemie gegen den Islam verurteilt.
Der Staatsanwalt wurde offenbar dazu ermutigt, Jagar nach diesem Gesetz und nicht nach dem Blasphemiegesetz anzuklagen, um so ein härteres Strafmaß zu erreichen.
Der 38-jährige Jagar wurde 2018 Christ, ließ sich taufen und besucht die Täufergemeinde in Duhok in der autonomen Region Kurdistan. Im Oktober 2022 wurde er aufgrund von Beiträgen in sozialen Medien, die als beleidigend für den Islam angesehen wurden, vor Gericht vorgeladen. Er erhielt eine mündliche Verwarnung und wurde auf freien Fuß gesetzt. Anfang November 2022 wurde er erneut vorgeladen, über den Vorwurf der Blasphemie informiert und inhaftiert. Später wurde er gegen Kaution freigelassen.
Aufgrund der Zunahme des radikalen Islams in der Region hatte Jagars Kirche Schwierigkeiten, einen Anwalt für ihn zu finden. Dieser Fall verlief zeitgleich mit dem Fall von Bischof Bahzad Mziri: Das regionale Oberhaupt der Täufer wurde im selben Zeitraum ebenfalls wegen Blasphemie angeklagt. Beide Fälle wurden im Internet vielfach verbreitet und geteilt und führten zu einer Hasswelle gegen Christen.
Jagars Anwalt hat Berufung eingelegt, die noch nicht geprüft wurde.
Quelle: Middle East Concern
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