Dschihadisten der Gruppe Islamischer Staat (IS) betraten am 14. September Naquitenge, ein Dorf im Norden Mosambiks, und forderten die Bewohner auf, sich zu versammeln. »Die Dorfbewohner wussten nicht, dass es sich um Terroristen handelte. Danach begannen die Dschihadisten, Christen und Muslime anhand ihrer Namen voneinander zu trennen. Dann eröffneten sie das Feuer auf die Christen«, berichtete ein Zeuge, der seinen Neffen bei dem Terroranschlag verloren hat, gegenüber einer portugiesischen Nachrichtenagentur.
Ein anderer Zeuge, dessen Verwandter während des Angriffs fliehen konnte, sagte der selben Agentur: »Sie haben die Leute einfach niedergeschossen. Das war einer der brutalsten Angriffe, von denen wir je gehört haben.«
Während in einigen Berichten von elf getöteten Personen die Rede ist, gibt David*, ein Partner von Open Doors, an, dass zwölf Christen bei dem Angriff ihr Leben verloren haben. Er erzählt:
»Fünf christliche Frauen wurden in ein Haus gesperrt und gefesselt. Die Dschihadisten haben das Haus dann in Brand gesteckt und alle Frauen sind darin umgekommen.«
Er fährt fort: »Sieben weitere Christen wurden von Schüssen getroffen und starben sofort, während mehrere Personen verletzt wurden. Andere sind in den Wald geflohen.«
Der IS soll sich über seine Propagandakanäle zu dem Anschlag bekannt haben. Nach Angaben des mosambikanischen Verteidigungsministers war das Massaker eine Reaktion auf die Eliminierung des mosambikanischen Kommandanten der Terrorgruppe und zweier weiterer hochrangiger Funktionäre durch die Streitkräfte im August.
Seit 2017 führt die islamische Extremistengruppe Ahlu-Sunnah wal Jama'ah, die mit dem IS verbunden ist, einen gewaltsamen Ausschreitungen in der nördlichen Provinz Cabo Delgado durch. Die Kämpfe zwischen der Gruppe und den mosambikanischen Streitkräften forderten Tausende von Todesopfern und zwangen eine Million Menschen, ihre Heimat zu verlassen. Mindestens zwei Millionen Menschen sind auf humanitäre Nothilfe angewiesen.
Es ist nicht das erste Mal, dass in Mosambik in den letzten Jahren Christen gezielt ermordet wurden. In mehreren Fällen wurden Gläubige entführt und ihr Eigentum oder Kirchen zerstört.
Das südostafrikanische Land belegt derzeit Rang 32 auf dem Weltverfolgungsindex. Die Verfolgung von Christen hat dort viele Gesichter. Islamische Extremisten sind für tödliche Anschläge verantwortlich, während Drogenkartelle, die in einigen Regionen präsent sind, das Leben der Christen ebenfalls sehr schwer machen. Außerdem schränkt die Regierung die Religionsfreiheit ein.
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