Ein Erdbeben der Stärke 6,4 erschütterte Anfang des Monats die Provinz Karnali im Westen Nepals und forderte mehr als 100 Opfer und zahlreiche Verletzte. Unsere Partner haben Berichte von Christen aus dieser Region gesammelt.
Am 3. November wurden die Wohngebiete im Bezirk Jajarkot stark in Mitleidenschaft gezogen. Viele Häuser wurden vollständig zerstört, während zahlreiche weitere Risse und Schäden aufwiesen. Die Menschen sind traumatisiert. Sie haben Angst, in ihre Häuser zu gehen, da es immer wieder Nachbeben gibt. Sie bleiben im Freien in Zelten.
Die Hand reichen und Hilfsgüter bereitstellen
Auch viele christliche Familien litten unter dem Einsturz ihrer Häuser. Nach Angaben unserer Partner vor Ort kamen drei Christen ums Leben, darunter ein Kind. Drei Kirchen wurden teilweise beschädigt.
Trotz der schwierigen Lage konnten unser Team vor Ort und ein einheimischer Freiwilliger die Christen in der betroffenen Region besuchen und sie mit Hilfsgütern wie Planen und Decken versorgen, denn der Winter hat bereits begonnen.
»Wir haben verschiedene Katastrophengebiete besucht, um unsere christlichen Schwestern und Brüder zu treffen. Als wir ihre Not sahen, überkam uns eine große Traurigkeit. Viele berichteten uns mit Tränen in den Augen von ihrer Situation und sagten uns, dass sie nicht begreifen können, was passiert ist. Ihre Geschichten haben uns beinahe das Herz gebrochen«,
sagt Nabin Baral*, Partner von Open Doors. Er fügt hinzu:
»Wir fanden heraus, dass auch andere betroffene christliche Familien Hilfe benötigten, aber aufgrund der begrenzten Anzahl an Hilfsgütern und der geografischen Schwierigkeiten konnten wir ihnen nicht helfen.«
Unsere Partner hatten auch die Möglichkeit, einige trauernde Familien, die geliebte Familienmitglieder verloren haben, zu treffen und für sie zu beten. Sie verteilten Hilfsgüter an 50 Familien in Jajarkot.
»Betet für unseren Schutz«
Sarada Nepali* ist dankbar für die Hilfe, die sie erhalten hat. Trotz aller Schwierigkeiten lächelt sie, während sie eine Decke und ein Zelt trägt, und sagt: »Heute können wir gut schlafen, weil wir Zelte und Decken bekommen haben. Wir sind sehr glücklich. Vielen Dank, dass ihr uns diese Dinge zur Verfügung gestellt habt.«
Elina*, deren Kopf noch mit einem Verband umwickelt ist, sagt: »Es war Gott, der uns das Leben gerettet hat. Ich wurde verletzt, aber ich bin am Leben. Ich danke dem Herrn. Ich bitte euch auch, für uns zu beten, denn unser Haus ist durch das Erdbeben völlig zerstört worden. Wir leben in Zelten. Wir haben ein vier Monate altes Baby. Bitte betet für unseren Schutz und für all das, was wir brauchen.«
Usha*: Witwe und obdachlos
Usha* ist 31 Jahre alt und lebt im Bezirk Jajarkot in der Provinz Karnali. Sie hat drei Kinder. Ihr Ehemann wurde bei der Evakuierung seines Sohnes schwer verletzt und starb am nächsten Morgen.
Usha ist die einzige Gläubige in ihrer Familie. Aufgrund ihres Glaubens wird sie von ihrer Schwiegerfamilie und den Dorfbewohnern emotional unter Druck gesetzt. Selbst in der jetzigen Situation schikanieren sie sie mit dem Hinweis, dass sie nun einen anderen Mann heiraten werde. Ihr Mann war die wichtigste Stütze ihrer Familie. Er sorgte für sie und gewährleistete ihre Sicherheit. Nach seinem Tod macht sie sich Sorgen um ihre Kinder. Außerdem ist ihr Haus komplett zerstört. Sie leben auf einem Feld unter freiem Himmel. Sie brauchen einen Unterschlupf, um ihre Sicherheit zu gewähren.
Mit Tränen in den Augen und zitternder Stimme berichtet Usha*: »Als es in der Nacht zu dem plötzlichen Vorfall kam, nahm mein Mann eines unserer Kinder und lief hinaus, um sich zu retten. Aber ein großer Mauerbrocken traf sie und sie wurden eingeklemmt. Mein Mann blutete stark, mein Sohn war an den Wangen verletzt und musste sich übergeben. Ich schrie um Hilfe, aber niemand wagte es, ihnen zu helfen, weil sie alle Angst hatten. Später brachte ihn das Rettungsteam in ein Krankenhaus. Ich verlor das Bewusstsein und als ich wieder aufwachte, stellte ich fest, dass alle meine Sachen verbrannt waren. Ich konnte nicht herausfinden, wer das getan hatte. Ich spürte jedoch, dass einige Dorfbewohner, die uns wegen unseres Glaubens hassen, das getan hatten.«
Sie ist dankbar für die Unterstützung, die sie erhalten hat, und bittet darum, dass wir für sie und ihre Kinder beten.